Corona-Tagebuch

Schön, dass ihr in den letzten Monaten regelmäßig den Weg zu unserem Corona-Tagebuch von
in göttingen, dem Magazin für alle im besten Alter, gefunden habt!
Mit Beginn der Corona-Pandemie konnte das Team von in göttingen für euch nicht mehr länger in der Stadt und im Landkreis Göttingen unterwegs sein. Deshalb haben wir die Zeit im erzwungenen Home-Office für diesen Blog genutzt. In unseren Blogbeiträgen ging es - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - darum, was die Corona-Krise für Menschen in der Stadt und im Landkreis Göttingen konkret bedeutet. Wir standen dazu im Austausch mit einigen unserer Kundinnen und Kunden und haben euch so einen Blick in unterschiedliche Branchen ermöglicht.
Mit dem Erscheinen unserer Herbstausgabe melden wir uns nun im Print zurück und veröffentlichen Brandaktuelles ab sofort wieder auf unserer Magazin-Website.
Unser Corona-Tagebuch ruht. Hoffentlich für immer.

Mittwoch, 08.07.2020
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Göttinger Kultursommer 2020 findet statt
Nachdem unzählige Veranstaltungen abgesagt werden mussten, kann sich die Region vom 19.07 bis 23.08.20 auf sieben ausgewählte Veranstaltungen im Deutschen Theater und Alten Rathaus freuen, die ein vielfältiges Unterhaltungsangebot bieten. Der Kultursommer wird ergänzt durch vier Sonntagsveranstaltungen des Larifari-Kindersommers im Börnerviertel in Kooperation mit dem dots und Domino e. V., dem Angebot der Stadtbibliothek mit dem Kinder-Vorlese-Sommer sowie einem Sommer-Workshop-Programm des Literarischen Zentrums für die Kleinen. Des Weiteren zeigt das OpenAir Kino des Lumière/Méliès bis zum 31. 08.20 Filmhits, Klassiker und Kultfilme untern Sternenhimmel im Freibad Brauweg. Alle Veranstaltungen werden unter Berücksichtigung der aktuellen Hygienevorschriften, Abstands- und Personenzahlregeln durchgeführt.
Seit letztem Freitag läuft der Vorverkauf bei der Tourist-Information Göttingen sowie online unter www.reservix.de.
Karten für Bodo Wartke im Deutschen Theater gibt es an der Theaterkasse Deutsches Theater sowie unter www.dt-goettingen.de.
(Artikelfoto: Nele Martensen)
QR-Codes mit KUNST
Da sich immer noch manchmal in und vor den Geschäften Warteschlangen bilden, hat sich der Verein KUNST, in dem fast alle Göttinger Kultureinrichtungen und Initiativen zusammengeschlossen sind, eine Aktion ausgedacht, die das Warten und die Fahrt in Bussen ein bisschen angenehmer machen soll. „Warten mit Kultur“ lautet deren Motto. Auf Plakaten, die in den Schaufenstern und in den Bussen hängen werden, sind jeweils 4 QR-Codes gedruckt, die nach dem Einscannen auf eine speziell eingerichtete Webseite einer Kultureinrichtung führen, wo kleine Musikstücke, Theaterszenen, literarische Texte oder von soloselbstständigen Künstler*innen produzierte Videos zu entdecken sind.

Montag, 29.06.2020
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Pferdeshow soll im nächsten Jahr stattfinden
Weil noch bis zum 31. Oktober in Deutschland alle Großveranstaltungen verboten sind, konnten auch die CAVALLUNA-Shows in der LOKHALLE Göttingen im Mai 2020 nicht durchgeführt werden. Nun gibt es neue Termine: Die Shows „CAVALLUNA – Legende der Wüste“ in Göttingen werden vom 23.-25. April 2021 stattfinden. Bereits erworbene Tickets behalten nach wie vor ihre Gültigkeit. Karteninhaber, die ihre Tickets online erworben haben, werden von den jeweiligen Vorverkaufsstellen per E-Mail über das weitere Prozedere informiert. Zuschauerinnen und Zuschauer, die ihre Karten bei einer Vorverkaufsstelle vor Ort gekauft haben, sollten sich mit dieser in Verbindung setzen.
(Artikelfoto: Cavalluna)
Lotta Karotta nimmt wieder Neukunden an
Unbeeindruckt von den Geschehnissen der letzten 3 Corona-Monate wächst das Gemüse in der Gärtnerei von Lotta Karotta in Rittmarshausen eifrig vor sich hin. Jeden Morgen werden große Mengen geerntet und nach dem Waschen direkt zu Lotta Karotta in die Packhalle gebracht, wo sie sofort in den Ökokisten landen, die am nächsten Tag ausgeliefert werden. Nachdem aufgrund der enorm gestiegenen Nachfrage nach ihren Lieferungen Lotta Karotta in den letzten Wochen keine Neukunden annehmen konnte, ist dies nun wieder möglich. Wer also frisches Biogemüse und Bioobst aus der Region und darüber hinaus direkt ins Haus geliefert bekommen möchte, findet hier weitere Informationen.
Gänseliesel-Fest fällt aus
Das für den 27. September geplante Göttinger Gänseliesel-Fest 2020 fällt aus. Grund ist die Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen bis zum 31. Oktober. Der Veranstalter Pro-City hatte so lange wie möglich an einer kleineren und dezentral organisierten Version des Festes und eines verkaufsoffenen Sonntags festgehalten. Die drei gewählten Gänseliesel 2019/2020 und das Mini-Gänseliesel stehen für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Alle hatten in ihrer regulären Amtszeit wenig zu tun, da es Veranstaltungen gab und freuen sich darauf, in der nächsten Saison hoffentlich wieder häufiger als Gänseliesel im Einsatz sein zu können.

Donnerstag, 25.06.2020
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Alarmstufe Rot auch bei soziokulturellen Einrichtungen
In der Nacht zum vergangenen Montag wurden bei der Aktion „Night of Light“ bundesweit in mehr als 250 Städten über 2.500 Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft, Spielstätten, Eventlocations, Gebäude und andere Bauwerke mit rotem Licht angestrahlt. Auch die Lokhalle Göttingern beteilige sich an der Aktion (s. Foto). Durch die Aktion sollte mit der symbolischen „Alarmstufe rot“ auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage infolge der Corona-Krise aufmerksam gemacht werden.
Der Landesverband Soziokultur Niedersachsen zeigt nun in iner Pressemeldung auf, wie schwieirg auch die Lage für soziolkulturelle Einrichtungen ist. Eine Teilöffnung soziokultureller Veranstaltungshäuser ist wieder möglich. Die wirtschaftliche Lage der Kulturzentren und Vereine in Niedersachsen bleibt aber kritisch. Soziokulturelle Einrichtungen hatten wie andere Kultureinrichtungen über drei Monate geschlossen. Veranstaltungen, Ausstellungen, Kurse und Projekte konnten nicht stattfinden. Seit Mitte März haben Vereine, Zentren und Initiativen keine Einnahmen mehr, außer den kommunalen Zuwendungen. Die Angestellten befinden sich in Kurzarbeit, manche wurden entlassen. Räume für Kurse konnten nicht mehr vergeben werden und sind nun zunächst sehr eingeschränkt und nur unter strengen Auflagen wieder zu nutzen.
Die Einnahmen der soziokulturellen Einrichtungen in Niedersachsen betrugen 2018 über 31 Mio. Euro. Mehr als die Hälfte davon, über 16 Mio. Euro, haben die Einrichtungen selbst erwirtschaftet, u.a. durch Eintritte, Vermietungen, Kursgebühren und Spenden. Die Spanne ist groß: So müssen manche Träger bis zu 90 % ihrer Betriebskosten selbst erwirtschaften, bei anderen sind es nur 30 %. Zudem verfügen manche ehrenamtlichen Vereine über keinerlei Förderung und sind damit bei 100 % Eigenerwirtschaftung.
Veranstaltungen und Vermietungen sind durch Corona zu 100 % ausgefallen und/oder verschoben worden. Damit einhergehend konnten von jetzt auf gleich keine Einnahmen mehr generiert werden. Teilweise konnten die ersten Monate überbrückt werden, indem die Kommunen ihre gesamten Förderraten überwiesen haben, welche sich sonst auf das ganze Jahr verteilen. Jetzt stellt sich die Frage, wie es nach den Monaten im Stand-by-Modus weitergehen soll? Wie sollen der Herbst und Winter wirtschaftlich bestritten werden?
Die Perspektive nun wieder Veranstaltungen durchführen zu können - unter strengen Auflagen und dadurch mit stark eingeschränkten Besuchszahlen - verursacht eine neue Misere: Soziokulturelle Einrichtungen sind durch die pandemiebedingt wichtigen Auflagen für die Durchführung nicht in der Lage, ihre Angebote wirtschaftlich tragfähig wieder an den Start zu bringen. Veranstaltungen müssen komplett neu konzipiert und personell sehr aufwendig umgesetzt werden. Doch die Mitarbeitenden befinden sich in Kurzarbeit. Dies sorgt für eine vertrackte Situation: Die Mitarbeitenden müssen aus der Kurzarbeit zurückgeholt werden, aber die nun wieder möglichen Veranstaltungen verhelfen noch lange nicht zu einer Deckung der Personalkosten. Die Soziokultur ist auf das Kurzarbeitergeld vom Bund angewiesen. Viele würden unter diesen Bedingungen bei einer Wiedereröffnung sehenden Auges auf eine Insolvenz zu steuern. Die wirtschaftliche Rechnung aus „Vor-Corona-Zeiten“ ist vorbei.
Auch die gastronomischen Betriebe, als wichtiges wirtschaftliches Standbein für viele soziokulturelle Zentren, hatten bis Anfang Mai geschlossen und ihre Angestellten in Kurzarbeit geschickt. Ihre Öffnung unter den Bedingungen der Hygienevorschriften bedeutet einen Einnahmeverlust, der noch nicht absehbar ist. Zusätzlich fehlen die Erlöse aus der Gastronomie, die direkt bei Veranstaltungen generiert werden.
Die Kulturzentren werden nach der teilweisen Öffnung nicht so weiter arbeiten können wie vor der Corona-Krise. Wenn bisher ein Saal mit 500 Gästen gefüllt werden konnte, werden es in Zukunft nur noch 150 bis 200 Gäste sein. Häuser, die bislang fünf Kurse gleichzeitig beherbergen konnten, werden zukünftig nur noch Platz für zwei haben, in denen nur die Hälfte der Teilnehmenden aufgenommen werden können. Die Kosten für Künstler*innen, Trainer*innen, Fachkräfte und Helfer*innen bleiben jedoch gleich oder sind aufgrund der Hygienevorschriften höher als vor der Krise. Kein Verein ist auf diese Situation vorbereitet. Um dieses Dilemma zu lösen, braucht es die Hilfe von Bund, Land und Kommune, um Kultur in Niedersachsen auch zukünftig möglich zu machen.
Landesverband Soziokultur Niedersachsen fordert daher von der Politik in den Kommunen, in Niedersachsen und im Bund, den Zugang zur Grundsicherung aller betroffenen Berufsgruppen zu vereinfachen und ein Minimum von 500 € als monatliche Unterstützung zu ermöglichen und Förderprogramme, in denen die erhöhten Personalkosten berücksichtigt werden. Außerdem sei es wichtig, eine feste Zusage darüber, dass die die bestehenden kommunalen Zuwendungen bis zu einem Ende der Krise erhalten bleiben.
(Artikelfoto: Mirko Plha)

Donnerstag, 18.06.2020
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Alarmstufe Rot: Flammender Appell zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft
In der Nacht vom kommenden Montag, 22. Juni 2020 auf Dienstag, 23. Juni 2020 wird die Front der LOKHALLE Göttingen mit Unterstützung von klar&deutlich Veranstaltungstechnik, JC Eventtechnik GmbH und Repp Veranstaltungstechnik von 22:00 Uhr bis 24:00 Uhr mit rotem Licht illuminiert. Hintergrund ist die Aktion „Night of Light“, bei der bundesweit in mehr als 250 Städten und über 2.500 Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft, Spielstätten, Eventlocations, Gebäude und andere Bauwerke mit rotem Licht anstrahlen. Durch die Aktion soll mit der symbolischen „Alarmstufe rot“ auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage infolge der Corona-Krise aufmerksam gemacht werden. Viele Unternehmen werden die kommenden 100 Tage voraussichtlich nicht überleben.
Aufgrund der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise ist seit Anfang März einem riesigen Wirtschaftszweig die Arbeitsgrundlage entzogen worden. Er macht dadurch seitdem quasi keinen Umsatz mehr. Die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen ist zurzeit und bis auf Weiteres unter den geltenden Restriktionen und notwendigen Hygieneregelungen nicht mehr möglich. Weggefallene Umsätze können anders als im produzierenden Gewerbe später nicht nachgeholt werden und drohen zu einer Pleitewelle enormen Ausmaßes zu führen. Mit einem Kern- und Peripherieumsatz von rund 130 Milliarden Euro und mehr als 1 Million Beschäftigten zählt die Veranstaltungswirtschaft zu einem der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft.
„Natürlich hat auch uns die Corona-Krise besonders hart getroffen. Die Veranstaltungsbranche war die erste, die von der COVID-19-Krise betroffen war und wir werden die letzte sein, die aus dieser Krise wieder heraus kommen wird“, so Kai Ahlborn, der stellvertretende Leiter des Veranstaltungsmanagement der LOKHALLE Göttingen. Silke Martens, Meisterin für Veranstaltungstechnik und technische Produktionsleitung für die LOKHALLE ergänzt: „Mit unserer Teilnahme an der Aktion „Night of Light“ wollen wir unsere Solidarität zum Ausdruck bringen und auch die Öffentlichkeit auf die besonders hart getroffene Branche der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam machen.“
Ahlborn unterstreicht: „Wir sind mit der LOKHALLE Göttingen als Spielstätte nur ein Teil eines ganz großen Puzzles. Insbesondere unsere Partner und Dienstleister, Veranstalter, Eventagenturen, die Hotellerie, Gastronomen, Technikdienstleister, Messebauer, Sicherheitsdienstleister, Künstler, die Reinigungsfirma und die Plakatierer sind von dieser Krise betroffen. Auch unsere eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich aktuell in Kurzarbeit“, so Ahlborn weiter.
Jannik Nyga, Inhaber von klar&deutlich Veranstaltungstechnik ergänzt: „Als Event-Dienstleister sind wir es gewohnt, stets im Hintergrund und möglichst unauffällig zu sein. Wir wissen, dass wir in dieser Krise keine Hauptrolle spielen und wollen das auch nicht. Wir möchten nicht laut werden, aber wir wollen auch nicht in Vergessenheit geraten. Es freut uns, dass wir mit der Aktion „Night of Light“ mit unseren Kolleginnen und Kollegen auf unsere unheimlich kritische Lage aufmerksam machen können: Friedlich, sicher, eindrucksvoll und außergewöhnlich - Genauso wie all die Veranstaltungen, die wir auch in Zukunft gerne noch unterstützen möchten. Diese Chance hat die gesamte Branche verdient!“
Ahlborn macht deutlich: „Veranstaltungen generieren nicht nur für die LOKHALLE Umsätze, sondern sind ein wichtiges Instrument der regionalen Wertschöpfung. Alleine im Jahr 2014 hat die LOKHALLE Göttingen mit ihrer Veranstaltungstätigkeit eine Gesamtwertschöpfung von rund 24 Millionen Euro generiert, dabei entfielen 15 Millionen unmittelbar auf die Stadt und Region Göttingen“, so Ahlborn weiter. „Wir generieren normalerweise mit unseren Veranstaltungen jährlich alleine rund 25.000 Hotelübernachtungen, also Besucherinnen- und Besucher von auswärts, die häufig zum Beispiel auch den Göttinger Einzelhandel für eine Shopping-Tour besuchen, Taxis oder ÖPNV nutzen, oder in örtlichen Gastronomiebetrieben essen gehen. Dadurch wird nicht nur Wertschöpfung generiert, sondern es werden auch Arbeitsplätze gesichert.“
In Göttingen sind bislang folgende Spielstätten bei der Night of Light mit dabei: Apex, CharlieBar, Diva Lounge, CafeBarDOTS, EXIL, jt junges theater göttingen, K.A.Z., Kleiner Ratskeller, Kreuzberg on KulTour, Lokhalle, musa, Nörgelbuff und Vinyl Reservat.
Unter dem Hashtag #nightoflight2020 werden alle Bilder und Videos der Aktion und der beleuchteten Objekte und Gebäudeauf den eigens für diesen Anlass erstellten Seiten bei Facebook und Instagram gesammelt. Weitere Informationen unter www.night-of-light.de.
(Artikelfoto: Night of Light)

Montag, 15.06.2020
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Fitnesstudios sind wieder offen
Fitnessstudios in Niedersachsen sind wieder geöffnet – es gelten jedoch strenge Hygienevorschriften und die Angebote sind oft eingeschränkt. Viele Nutzerinnen und Nutzer sind zudem unsicher, ob sie das Ansteckungsrisiko eingehen sollen – für Menschen, die zu Corona-Risikogruppen gehören, kommt ein Training in geschlossenen Räumen oft ohnehin nicht infrage. Auch rechtlich bringt die Öffnung einige Fragen mit sich: Wann ist ein Aussetzen oder eine Kündigung des Vertrags möglich? Muss der volle Monatsbeitrag gezahlt werden, obwohl die Sauna geschlossen bleibt und darf der Anbieter jetzt Beiträge fordern, die während der Schließzeit nicht gezahlt wurden?
„Grundsätzlich gilt, dass Kunden nur für Leistungen zahlen müssen, die tatsächlich erbracht werden“, erklärt Tiana Preuschoff, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Da die Angebote zurzeit jedoch nur teilweise oder mit Einschränkungen nutzbar sind, ist die Situation sehr unübersichtlich. Letztlich hängt es vom Einzelfall ab, in welchem Umfang der Beitrag gemindert werden kann. „Verbraucherinnen und Verbraucher sollten mit ihrem Fitnessstudio sprechen und versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden“, rät Preuschoff. „Gelingt dies nicht, sollten sie ihm schriftlich mitteilen, welche Angebote gerade nicht genutzt werden können und in welcher Höhe das Entgelt gemindert wird.“
Wann eine außerordentliche Kündigung möglich ist
Eine vorübergehende Einschränkung des Angebots berechtigt Kundinnen und Kunden nicht dazu, außerordentlich zu kündigen. Sie sind weiterhin an den Vertrag gebunden. Anders ist die Situation jedoch, wenn sie wegen gesundheitlicher Beeinträchtigungen vorerst kein Fitnessstudio aufsuchen dürfen. „Ob Kundinnen und Kunden, die nachweislich zur Risikogruppe für eine schwere Covid-19-Erkrankung zählen, außerordentlich kündigen dürfen, hängt vom Einzelfall ab. Betroffene sollten es aber auf jeden Fall versuchen“, erklärt die Rechtsexpertin. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen stellt hierfür einen Musterbrief bereit.
Gutscheinlösung – Umgang mit Beitragszahlungen
Die vom Gesetzgeber bereits vor einigen Wochen beschlossene Gutscheinlösung gilt auch für Fitnessstudios. Das heißt, Kundinen und Kunden müssen für die Beiträge, die sie während des Lockdowns bezahlt haben, und das Angebot nicht nutzen konnten, zunächst einen Gutschein akzeptieren. Worauf sie diesen verwenden, bleibt jedoch ihnen überlassen – etwa für zusätzliche Angebote und Kurse. Auch die Verrechnung mit laufenden Beiträgen ist möglich. „Betroffene sollten dies schriftlich und nachweisbar erklären und die Zahlungen aussetzen, bis der Gutscheinwert ‚aufgebraucht‘ ist“, sagt Preuschoff.
Nicht zulässig ist, dass Anbieter den Vertrag um die Dauer der Schließzeit verlängern. Ebenso hat der Fitnessstudiobetreiber keinen Anspruch darauf, Beiträge, die während des Lockdowns einbehalten wurden, jetzt nachzufordern.
(Artikelfoto: CC)

Freitag, 12.06.2020
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Corona-Wettbewerb für selbständige Kreative
Die Stadtwerke Göttingen AG schreibt für Kunst- und Kulturschaffende in Südniedersachsen einen Ideenwettbewerb aus. Unterstützt werden sollen damit explizit die solo-selbständigen Kreativen, die von den wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie besonders hart getroffen wurden. Veranstaltungen und öffentliche Auftritte sind wegen Corona bereits seit Anfang März nicht mehr möglich und die Betroffenen sind faktisch ohne Einkommen. Der finanzielle Rettungsschirm der niedersächsischen Landesregierung greift für diese Berufsgruppe nur zum Teil. „Als kommunaler Versorger fühlen wir uns Göttingen und seinen Menschen in besonderer Weise verbunden. Dieser Verantwortung wollen wir gerade in Krisenzeiten mit diesem Wettbewerb gerecht werden, Unterstützung leisten, dort wo jetzt Hilfe dringend benötigt wird“, erläutert Claudia Weitemeyer, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke.
Im Rahmen des Wettbewerbs wird ein pädagogisch wertvolles Konzept gesucht, das Schülerinnen und Schülern ab Klasse 8 an Göttinger Gesamtschulen und Gymnasien vermittelt, wie soziales Leben auch mit Mund-Nasen-Schutz und 1,5 Meter Abstand weiter funktionieren kann. Denn gerade Jugendlichen, für die Klassenpartys, sich ungezwungen mit mehreren Freunden und Schulkameraden zu treffen und zu begegnen zum Alltag gehört, fallen das Distanzhalten und die dafür erforderliche Disziplin schwer. Es soll gilt deshalb, mit einem emotionalen künstlerischen Projekt zu vermitteln, wie es gelingen kann, sich auch längerfristig in gewisser Weise voneinander entfernt zu halten und sich doch freundschaftlich eng verbunden zu fühlen, so dass intensives soziales Miteinander dennoch möglich bleibt.
Die Umsetzung oder Präsentation an den Schulen kann als Vorstellung bzw. Bühnenauftritt erfolgen, aber auch eine Art Workshop ist denkbar, alles natürlich mit Maske und unter Einhaltung der gebotenen Abstandsregelungen. Künstlerisch sind keine Grenzen gesetzt: ob als Schauspiel, musikalisch oder komödiantisch. Die Aufführungen bzw. Workshops sind für die Schulen kostenfrei.
Die beiden überzeugendsten Ideen werden mit jeweils 4.000 Euro dotiert zzgl. einer Kostenübernahme möglicher Aufwände für die Umsetzung des Konzeptes bis maximal 1.000 Euro. Für die Jury konnten die Stadtwerke Kunst- und Kulturkenner wie Tobias Wolff, geschäftsführender Intendant der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, sowie Nico Dietrich, Intendant des Jungen Theaters Göttingen, gewinnen. Mit von der Jury-Partie sind neben Claudia Weitemeyer, Pressesprecherin der Stadtwerke, außerdem eine Kunstpädagogin der Geschwister-Scholl- Gesamtschule sowie Julia Lotz, Schülerin der 12. Klasse am Max-Planck-Gymnasium Göttingen.
Der Wettbewerb läuft vom 15.06. bis 15.08.2020. Einreichungen erfolgen per Post an die Stadtwerke Göttingen AG, Hildebrandstraße 1, 37081 Göttingen oder per E-Mail an presse@swgoe.de. Die komplette Ausschreibung gibt es hier.
(Artikelfoto: CC)
Montag, 08.06.2020
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DT entwickelt Corona-Spielplan
Am Freitag letzter Woche stellte der Intendant des Deutschen Theaters in Göttingen, Erich Sidler, den aufgrund der Corona-Epidemie geänderten DT-Spielplan bis Ende Juli vor (s. Foto).
Da im Moment noch keine Vorstellungen auf den Bühnen im Inneren des Hauses stattfinden können, werden Stücke in der Tiefgarage des Theaters und einige ab dem 12.06. auch auf der Laderampe an der Rückseite des Gebäudes aufgeführt. Stücke für Kinder und Jugendliche werden außerdem in die Außenanlagen des Theaters verlegt. Hier bewegen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer von einer Station zur nächsten. Die täglich aktualisierten Spieltermine sämtlicher Stücke bis Ende Juni sind auf der Website des Theaters zu finden.
Für Kinder von 4 bis 8 Jahren wird es ein auf der Rapunzel-Geschichte basierendes Stück geben. Die Inszenierung wird in Form eines Parcours rund um das Deutsche Theater aufgeführt, zu dem die Zuschauerinnen und Zuschauer zu unterschiedlichen Zeiten starten. Aufführungen sind auch in der Göttinger Weststadt geplant, erläuterte die Dramaturgin und Leiterin für das Programm Kinder und Jugendliche, Sonja Bachmann. Premiere ist am 16.06.2020
Theaterpädagogin Gabriele Michel-Frei, die für die Kooperation des DTs mit den Schulen der Region verantwortlich ist, berichtete erfreut über die vielen Rückmeldungen der Schulen während der Corona-Zeit. Man sei in Kontakt geblieben. Dies zeige, dass das Theater mit den Schulen mittlerweile ein stabiles theaterpädagogisches Netzwerk aufgebaut habe.
Noch im Juni soll es einen Videowalk im Rahmen des Festivals „DT – Am Puls“ geben, in dessen Produktion mehrere Schulen eingebunden sind.
Michel-Frei erläuterte auch, dass das Theater die aktuelle Phase mit eingeschränktem Spielbetrieb nutzen möchte, um eines ihrer erfolgreichsten Jugendstücke, nämlich „Netboy“, in dem es um die Schwierigkeiten und Gefahren, die mit der Nutzung von Social Media verbunden sind, geht, als Video zu produzieren. Das Stück, das bereits im fünften Jahr im Repertoire des Theater befindet, erfreue sich bei den Schulen der Region immer noch derart großer Nachfrage, dass sich das Angebot eines Videos lohne.
Zur Frage, wann Vorstellungen wieder im Inneren des Theaters stattfinden könnten, erläutere Erich Sidler, dass im Moment noch die Genehmigung der aufgrund der Corona-Epidemie vorgeschriebenen Lüftungstechnik durch die zuständige Behörde fehle. Ein Testbetrieb der Lüftungsanlage sei durchgeführt worden, die Bewertung der Ergebnisse sei jedoch noch nicht abgeschlossen. Alle weiteren Vorkehrungen wie ein Einbahnstraßensystem auf den Gängen des Hauses sei bereits fertig.
(Artikelfoto: Kreide)
Veilchen erfolgreich
Die BG Göttingen hat das Auftaktspiel beim Final-Turnier der Basketballbundesliga gewonnen. Am Samstagabend besiegte die Mannschaft von BG-Headcoach Johan Roijakkers die HAKRO Merlins Crailsheim 89:78 (51:42). Im Münchener Audi Dome, in dem aufgrund der Hygienevorschriften keine Zuschauer anwesend waren, führten die Südniedersachsen von der ersten bis zur letzten Minute und ließen auch keinen Ausgleich durch die Crailsheimer zu. Auch dank ihrer sehr guten Dreier-Trefferquote von 44 Prozent (15 von 34) schafften es die Veilchen, kurze Schwächephasen zu überstehen und ihre Führung immer wieder auszubauen.
Waldführungen im FriedWald wieder möglich
Wer den FriedWald Burg Plesse kennenlernen möchte, hat dazu wieder die Gelegenheit am 13. Juni um 14 Uhr bei einer kostenlosen Waldführung. Nachdem die Waldführungen in den vergangenen Wochen pausierten, geht es jetzt erneut mit den FriedWald-Förstern durch den Wald. Bei dem gemeinsamen Spaziergang wird an mehreren Stationen das Konzept von FriedWald erklärt, die Försterinnen und Förster beantworten gerne Fragen rund um die Bestattung in der Natur. Die Führung dauert etwa eine Stunde.
Um die Sicherheit der FriedWald-Besucherinen und -Besucher und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten, ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Alle Teilnehmer müssen namentlich mit Adresse und Telefonnummer erfasst sein, deswegen ist die Anmeldung unter www.friedwald.de/burg-plesse oder Tel. 06155 848-200 zwingend erforderlich.
Zusätzlich muss im Wald das Abstandsgebot von 2 Metern eighalten werden. Das Tragen einer selbst mitgebrachten Mund-Nasen-Bedeckung ist Pflicht. Personen, die Erkältungssymptome aufweisen oder innerhalb der letzten 14 Tage aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind oder Kontakt zu Rückkehrenden oder infizierten Personen hatten, können nicht teilnehmen.

Mittwoch, 03.06.2020
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Basketball im Autokino
Für Göttinger Basketball-Fans gibt es pünktlich zum Start des Bundesliga-Finalturniers eine besondere Aktion: Das AutoKino Göttingen zeigt die vier BG-Vorrundenspiele beim Turnier in München live auf dem Göttinger Schützenplatz. Los geht es am 6. Juni mit der Veilchen-Partie gegen die HAKRO Merlins Crailsheim. Am Mittwoch, den 10. Juni, treten die Göttinger gegen den Niedersachsen-Rivalen EWE Baskets Oldenburg an. Der FC Bayern München ist am Freitag, den 12. Juni, Gegner der Mannschaft von BG-Headcoach Johan Roijakkers. Zum Vorrundenabschluss tritt die BG am Sonntag, 14. Juni, gegen Ratiopharm Ulm an. Tickets für die Übertragung aller vier Vorrundenspiele gibt es unter www.autokino-goettingen.de.
Die Karten kosten zwölf Euro pro Person (Rückbanktickets zehn Euro) – es müssen mindestens zwei Personen in einem Auto sitzen. Es dürfen maximal vier Personen aus zwei Haushalten in einem Auto sitzen. Den Ton gibt es über das Autoradio, um die Autobatterie zu schonen, wird aber empfohlen über das Handy oder ein mitgebrachtes Radio zu hören. Einlass auf den Schützenplatz ist jeweils ab eine Stunde vor Tip-off.
(Artikelfoto: CC)
Besenmarkt abgesagt
Der Göttinger Besenmarkt in den Seitenstraßen zu Fronleichnam am 11. Juni entfällt, da nach aktueller Verordnungslage keine Stände genehmigungsfähig sind. Das Gänseliesel-Fest am 27. September soll stattfinden. Die Veranstaltung wurde von ProCity dezentral über die gesamte Innenstadt verteilt, wodurch Menschenansammlungen an einzelnen Orten vermieden werden können.
Gelder des Göttinger Hilfssfonds jetzt abrufbar
Zur Bewältigung der Corona-Krise hat die Stadt Göttingen einen Hilfsfonds mit einem Finanzvolumen von 250.000 Euro eingerichtet. Er bietet Geschädigten der Corona-Pandemie in den Bereichen Bildung, Soziales, Jugend, Kultur und Sport eine ergänzende Unterstützung an. Der Antrag kann im Zeitraum vom 1. bis 14. Juni 2020 gestellt werden.
Zur Unterstützung werden für den Hilfsfonds zunächst 150.000 Euro an Haushaltsmitteln im Teilhaushalt Finanzen außerplanmäßig durch den Rat bereitgestellt. Diese können von Soloselbständige oder Freiberufler*innen, Unternehmen und Projekten beantragt werden. Die Mittel werden bis zu 100.000 Euro durch Mittel der Göttinger Milde Stiftung aufgestockt, die im Rahmen ihres Stiftungszweckes den Sozialbereich des Hilfsfonds abdecken kann. Das Antragsformular gibt es hier.

Dienstag, 02.06.2020
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Open Air im KWP und NDR 2 Soundcheck Neue Musik abgesagt
Auch das diesjährige Open Air im KWP – „Musik im Wald“ fällt aus. Nach der Verordnung des Landes Niedersachsen mit dem Verbot von Großveranstaltungen mit über 1.000 Besucher*innen ist die Durchführung des Festivals nicht möglich.
Um Planungssicherheit für Veranstalter*innen, Künstler*innen und die Stadt Göttingen zu schaffen, wurde außerdem das diesjährige Festival „NDR 2 Soundcheck Neue Musik“, das vom 17. bis 19 September 2020 stattfinden sollte, auf Grund der Corona-Epidemie abgesagt. Die bereits verkauften Tickets für das Finale in der Lokhalle können ab kommenden Dienstag, 2. Juni 2020, bei den Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden. Dort wird der Kaufpreis erstattet.
(Artikelfoto: Stadt Göttingen)
DLR testet Verbreitung von Tröpchen in Zügen und Flugzeugen
Forschende im im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Göttingen untersuchen die Ausbreitung potentiell virusbeladener Tröpfchen in Zügen und Flugzeugen – sowohl experimentell als auch in Computer-Simulationen. Als Ausgangspunkt wird eine „erkrankte“ Person in einem voll besetzten Bereich angenommen. Die Forschenden betrachten, wie weit sich ausgeatmete Partikel verteilen.
In einem Computer simulieren die Forschenden einen Abschnitt eines Großraumabteils eines Zuges mit sechs Sitzreihen. Für die „kranke“ Person wird das Ausatmen oder Husten mit einem Programm berechnet, das bereits erfolgreich für die Simulation der Kabinenluftströmung eingesetzt wird. Das Computer-Programm errechnet die Verteilung und Reichweite der Tröpchen.
Zeitgleich stellen die Forscherinnen und Forscher eine ähnliche Situation in einem Experiment nach. Hierbei dienen 24 Dummies mit Sensoren als Passagiere. Highspeed-Kameras und Gassensoren verfolgen die Verbreitung der Teilchen in der Kabine. Partikel und deren Konzentration werden an verschiedenen Stellen im Raum erfasst.
Prof. Karsten Lemmer, Vorstand für Energie und Verkehr im DLR und selbst intensiver Bahnreisender, sagt dazu: „Unsere Studie zur Mobilität in Corona-Zeiten hat ergeben, dass viele Menschen sich in öffentlichen Verkehrsmitteln unwohler fühlen als früher. Dieses Verhalten dämpft die Verkehrswende, die den öffentlichen Nahverkehr stärken will. Mit unserer Forschung zur Verbreitung von Viren in Fahrgastkabinen leisten wir einen Beitrag, Sachlichkeit in diese Debatte zu bringen.“
Analog zu den Computer-Simulationen für Züge finden solche für Flugzeuge statt. Prof. Rolf Henke, Vorstand Luftfahrt im DLR: „Flugzeugkabinen sind in sich geschlossene Systeme und besitzen bereits eine hohe Luftreinhaltung. Unsere Forschung zur Virenverbreitung in Kabinen soll zum Schutz der Passagiere vor Infektionen beitragen und Antworten auf die Frage finden: wie kann Fliegen auch in Zukunft sicher sein?“
Die Forschungen werden vom Göttinger DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik durchgeführt. „Im Zentrum standen dabei bisher der Komfort der Passagiere und der Energiebedarf der Klimatisierung“, so Institutsleiter Prof. Andreas Dillmann. „Die dabei entwickelten wissenschaftlichen Werkzeuge können wir jetzt für die Erforschung der Ausbreitung von Viren in Fahrgastkabinen einsetzen.“
Die Göttinger DLR-Forschenden untersuchen lediglich die Verbreitung von physikalischen Teilchen, die Viren-belasteten Tröpfchen entsprechen. Über die Infektiosität dieser Tröpfchen können sie keine Aussage treffen. Ebenso wenig wird aktuell von den Göttinger Forschern die Wirkung von Luftfiltern betrachtet, wie sie zum Beispiel in Flugzeugen zum Einsatz kommen.

Montag, 25.05.2020
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Besuchsregelungen gelockert
Aufgrund einer neuen Verordnung des niedersächsischen Sozialministeriums zur Lockerung des Besuchsverbots an Krankenhäusern sind an allen drei Standorten des Evangelischen Krankenhauses Göttingen Weende (EKW), Weende, Neu-Mariahilf und Lenglern, wieder Besuche bei Patientinnen und Patienten zugelassen. Dabei müssen allerdings Hygienevorschriften und Vorgaben bei den Besuchszeiten berücksichtigt werden. Die Besucherinnen und Besucher müssen sich außerdem registrieren lassen und sich bei Eintreten ins Krankenhaus einem kurzen Gesundheitscheck sowie einem kurzen Selbstauskunfts-Gespräch unterziehen. „Die Gefahr, an dem Virus zu erkranken ist nach wie vor gegeben“, warnt Prof. Michael Karaus, Medizinischer Geschäftsführer und Chefarzt für Innere Medizin am EKW Karaus: „Wir haben eine hohe Verantwortung unseren Patienten gegenüber, insbesondere für immungeschwächte Menschen wie wir sie in einem Krankenhaus haben. Es ist leider noch kein Impfstoff gefunden.“ Daher sei es notwendig, die Zahl der Personen auf den Stationen und in den Krankenzimmern auf ein Minimum zu reduzieren. Dies funktioniere nur mit Einschränkungen.
Folgende Regeln gelten:
- Jeweils ein Besucher pro Patient (Ausnahme: Minderjährige in Begleitung eines Erwachsenen)
- Besuche sind auf maximal eine Stunde zu beschränken
- Besuchszeiten: zwischen 14 und 18 Uhr
- Besuche sind ausschließlich im Zimmer möglich. Es ist nicht gestattet, dass sich Patienten mit ihrem Besuch außerhalb des Zimmers im Haus bewegen
- Besuchende müssen sich an folgende Hygieneregeln halten: Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, Händedesinfektion beim Betreten des Krankenhauses sowie vor und nach Verlassen des Patientenzimmers, Einhaltung der Abstandsregel (mindestens 1,5 Meter), kein Händeschütteln, keine Umarmungen
- Besuchende müssen bei Ankunft ihre Kontaktdaten angeben und ein Zutrittsformular ausfüllen (im Idealfall bringt der Besuch den ausgefüllten Bogen bereits mit, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden; abrufbar über www.ekweende.de). Ohne ausgefüllten Fragebogen ist kein Besuch möglich.
- Besuchende müssen sich beim Betreten des EKW einem kurzen Gesundheitscheck unterziehen
- Diese Regelungen gelten auch für Wochenenden und Feiertage
- Die Regelungen gelten für alle Stationen an allen drei Standorten des EKW bis auf Besuche auf den Covid-Stationen 2.2 und 5.01, in der zentralen Notaufnahme sowie bei palliativmedizinischen Situationen und bei Sterbebegleitung
(Artikelfoto: EKW)
Göttinger Bürgerfrühstück auf 2021 verlegt
der Bürgerstiftung Göttingen hat die Verlegung auf einen Termin kurz vor den Sommerferien 2021 beschlossen. Überlegungen, in diesem Jahr das Frühstück erst im September auszurichten, werden wegen der weiterhin unsicheren Lage nicht weiterverfolgt. Der Geschäftsführer der Bürgerstiftung Göttingen, Andreas Schreck, bedauert die Absage sehr, weil traditionell alle Ehrenamtlichen aus den Projekten der Bürgerstiftung zum Bürgerfrühstück eingeladen wurden und die Patenschaften zugunsten junger Menschen und für Geflüchtete auf der Bühne sichtbar werden. Durch den Ausfall der Sponsorengelder wie auch das Fehlen der erheblichen Tombolaerlöse beim Bürgerfrühstück, ist die Bürgerstiftung Göttingen zudem in diesem Jahr zu besonderer Sparsamkeit gezwungen.

Mittwoch, 20.05.2020
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Literaturfest und Musiktage auf nächstes Jahr verschoben
Die Niedersächsischen Musiktage der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und das Literaturfest Niedersachsen der VGH Stiftung werden aufgrund der Corona-Pandemie erst im September 2021 stattfinden. Johannes Janssen, Stiftungsdirektor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der VGH Stiftung, sagt zu Entscheidung: „Wir hätten dem Publikum und uns diese Verschiebung gerne erspart. Der Gesundheitsschutz für unsere Besucherinnen und Besucher steht für uns jedoch an erster Stelle. Zudem waren unsere Festivals in der Vergangenheit stets Anlass für regen Austausch und lebendige Begegnungen, getragen von einer besonderen Atmosphäre. Die aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen stellen das ungestörte sinnliche Erleben von Musik und Literatur, wie wir es uns wünschen, jedoch in Frage. Zudem lassen sich Festivals, die so komplex und dezentral organisiert sind wie die Niedersächsischen Musiktage und das Literaturfest Niedersachsen, mit Blick auf die unabsehbare Entwicklung der Krise nur schwer planen und durchführen.“
(Artikelfoto: CC)
Basketball-Bundesliga endet mit Finalturnier
Aufgrund der Corona-Epidemie ruht auch der Bundesliga Basketball seit dem 8. März 2020. Die Basketball-Bundesliga hat nun die Genehmigung für ein Final-Turnier in München erhalten, mit dem die Saison zu Ende gespielt wird. „Wir sind dankbar, dass das von der Liga erstellte Hygiene- und Sicherheitskonzept akzeptiert wurde“, sagt dazu BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen. „Es ist gut, dass wir nun den nächsten Schritt machen und wieder ein Ziel haben, auf das wir hinarbeiten können.“ Das Turnier soll am 6. Juni beginnen – das Endspiel ist für den 28. Juni vorgesehen.
Der Spielbetrieb zur Saisonfortsetzung unterteilt sich in das vorgelagerte Mannschaftstraining und die Turnierphase in München. Die BG Göttingen hat von der niedersächsischen Landesregierung bereits die Genehmigung für die Aufnahme des Mannschaftstrainings erhalten, sodass damit sofort begonnen wird. Beim Final-Turnier in München wird dann unter den zehn teilnehmenden Bundesligisten der deutsche Meister ausgespielt. Die Veilchen treten in der Vorrunden-Gruppe A gegen den FC Bayern München, die HAKRO Merlins Crailsheim, die EWE Baskets Oldenburg und ratiopharm ulm an. Die ersten vier Teams der Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale, der Gruppenfünfte spielt im Spiel um Platz neun gegen den Gruppenfünften aus der Gruppe B. Ein genauer Spielplan wird in den kommenden Tagen veröffentlicht.
Das Final-Turnier 2020 wird im Audi Dome in München ohne Zuschauer vor Ort ausgetragen. MagentaSport zeigt in der Gruppenphase täglich zwei Livespiele.Darüber hinaus wird auch SPORT1 ausgewählte Spiele parallel im Free-TV zeigen.

Montag, 18.05.2020
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Gänseliesel gesucht
Auch in diesem Jahr wird wieder eine junge Frau aus Göttingen oder dem Landkreis gesucht, die die Stadt Göttingen als Gänseliesel repräsentieren möchte. Auf das neue Gänseliesel warten Termine wie beispielsweise die Eröffnung der Eisbahn, des Weihnachtsmarktes oder der Besuch bei gemeinnützigen Veranstaltungen. Gesucht wird über die Website des Gänseliesels nach geeigneten Kandidatinnen. Vom 01. bis 30. Juni steht dort ein Bewerbungsformular zur Verfügung. Alle Bewerberinnen erhalten ein Coaching bei Katrin Richter von der Göttinger Comedy Company um ihre Bühnen-Präsenz zu verbessern. Bei einer Stadtführung lernen sie viele Hintergründe zum Gänseliesel und Göttingen kennen.
In diesem Jahr wird es keine öffentliche Präsentation der Bewerberinnen und kein öffentliches Voting geben. Das Gänseliesel und die beiden Stellvertreterinnen werden nach einem Kennenlernen und Gesprächen mit einer Jury unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgewählt. Wer die Nachfolge des amtierenden Gänseliesels antreten darf, wird am 27. September während des Gänseliesel-Festes bekanntgegeben. Hier erfolgt auch die „Staffelübergabe“ der Gans Greta, bei der die Jury und das bisherige Gänseliesel anwesend sind.
(Artikelfoto: CC)
250.000-Euro-Hilfsfonds beschlossen
Die Corona-Pandemie wirkt sich auf viele Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens aus, auch in Göttingen. Um finanzielle Härten in den Bereichen Bildung, Soziales, Jugend, Kultur und Sport auszugleichen, hat der Rat der Stadt die Einrichtung eines des Hilfsfonds Göttingen beschlossen. Der Fonds wird mit 250.000 Euro bestückt; 150.000 Euro davon wird die Stadt aus ihrem Finanzbudget zur Verfügung stellen, weitere 100.000 Euro wird die Göttinger milde Stiftung bereitstellen. Der Hilfsfonds stellt bedarfsgerechte Einzelförderungen bis zu maximal 5.000 Euro bereit.
Die Stadt wird ein einfaches Antragsverfahren entwickeln, damit Betroffene das Geld aus dem Fonds zügig und unbürokratisch erhalten. Da der Fonds ausdrücklich nachrangig fördert, sind Nachweise über den Ausschluss von Bundes- und Landesförderungen sowie anderer Förderinstitutionen erforderlich. Für die Vergabe der Fördermittel wird eine Kommission aus Fachleuten der für Bildung, Soziales und Kultur zuständigen Fachbereiche der Stadtverwaltung eingerichtet. Die Geschäftsführung der Göttinger Sport und Freizeit GmbH vertritt den Sportbereich in der Kommission. Die Kommission entwickelt Kriterien für die Unterstützung der vom Fonds unterstützten Härtefälle.
Aktionstag gegen Schmerz telefonisch
Die Abteilung für Spezielle Schmerztherapie des Evangelischen Krankenhauses Göttingen-Weende (EKW) beteiligt sich am Dienstag, 2. Juni 2020, am neunten bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“. Auch Zeiten der Corona-Epidemie soll so das Thema Schmerz, das so viele Menschen in Deutschland betrifft, auf die Agenda gesetzt und Patientinnen und Patienten dazu informiert und beraten werden.
Die Deutsche Schmerzgesellschaft und ihre Partnerorganisationen weisen weisen mit Blick auf den Aktionstag auf die lückenhafte Versorgung von vielen Millionen Menschen hin, die hierzulande an chronischen Schmerzen leiden. Die besonderen Umstände der Corona-Krise hätten ihre Versorgung zusätzlich verschlechtert. Daher gibt es am Dienstag, 2. Juni, von 9 bis 17 Uhr eine Telefonsprechstunde der Abteilung für Spezielle Schmerztherapie des Ev. Krankenhauses Göttingen-Weende. Dort beantwortet Dr. Kristin Kotzerke, Chefärztin der Abteilung, Fragen zum Thema Schmerz (Tel. 0551 5034-1477). Parallel gibt es von 9 bis 18 Uhr eine bundesweite Telefon-Hotline, unter der Expertinnen und Experten Fragen rund um das Thema Schmerz beantworten (Tel. 0800 18 18 120).

Freitag, 15.05.2020
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Museumstag digital
Das Porzellanmuseum in Fürstenberg feiert den diesjährigen Internationalen Museumstag am 17. Mai digital auf Instagram und Facebook. So werden um 11:30 Uhr die virtuellen Besucherinnen und Besucher mit in die Besucherwerkstatt genommen und bekommen einen Einblick in die Fertigungsprozesse des Manufakturporzellans. Ab 14:00 Uhr veranstaltet Museumsleiter Christian Lechelt ein lustiges Objekte-Raten: Aus dem riesigen Fundus des Museums hat er einige außergewöhnliche Schätzchen ausgewählt, die er präsentiert, auseinander baut oder vorführt. Die Zusehenden sind eingeladen mitzuraten, worum es sich handelt.
(Artikelfoto: Porzellanmuseum Fürstenberg)
UMG-Besuchsverbot gilt weiterhin
An der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) gilt weiterhin das Besuchsverbot. Grundlage ist die am 11. Mai 2020 in Kraft getretene Verordnung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Darin sind Ausnahmeregelungen aufgeführt, die auch für die UMG gültig sind. Das betrifft die Begleitung bei Geburten, von Kindern sowie die Sonderregelung im Bereich der Palliativmedizin. In der Onkologie und auf den Covid-19-Stationen der UMG sind Besuche weiterhin nicht erlaubt. Die UMG hat einzelne Ausnahmen für die Kliniken der Psychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie der Psychosomatik festgelegt, sofern Besuche für den Therapieerfolg oder zur Vorbeugung von Verschlechterungen unabdingbar sind. Begründete Ausnahmeregeln und Einzelfallentscheidungen sind in Abstimmung mit den jeweiligen Direktorinnen und Direktoren der Kliniken möglich. Begleitpersonen, Besucherinnen und Besucher und Angehörige von Patientinnen und Patienten können sich in diesen Fällen direkt an die Stationen wenden.
Besuche unter Auflagen möglich
Ab sofort können Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen unter bestimmten Auflagen wieder Besuch von ihren Angehörigen erhalten: Das Gesundheitsamt für die Stadt und den Landkreis Göttingen will bei Vorlage eines entsprechenden Hygiene- und Besuchskonzeptes durch die Einrichtung Ausnahmen vom bestehenden Besuchsverbot zulassen. Petra Broistedt, Sozialdezernentin und Leiterin des Stabs für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Göttingen, betont: „Kreative Lösungen sind dabei ausdrücklich gewünscht und möglich.“ Denkbar sei etwa, einen speziellen Besuchsraum oder ein Besuchszelt mit getrennten Zugängen für Besuchende und Bewohnerinnen und Wohnende und einer schützenden Plexiglastrennung einzurichten. Trotz solcher Lösungen bleibe es aber das oberste Ziel, dass das Virus nicht in Heimeinrichtungen eingetragen wird und dass Bewohnerinnen und Bewohner geschützt werden. Die Regeln zum Abstand, zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und zur Hygieneetikette gelten daher weiterhin und auch ein direkter Körperkontakt ist nach wie vor nicht erlaubt.

Mittwoch, 13.05.2020
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Proben für Feuerwerk laufen
Natürlich geht die Corona-Epidemie auch an der Veranstaltung Feuerwerk der Turnkunst nicht spurlos vorbei. Die Proben für die neue Tournee „Hard Beat“ laufen allerdings problemlos. „Eigentlich hat sich an unserer Arbeitsweise überhaupt nichts verändert“, erläutert Geschäftsführer Wolfram Wehr-Reinhold. Die aktuelle Phase der Tournee erfolgt wie bereits in den letzten Jahren weitestgehend kontaktlos. Sowohl die Artistinnen und Artisten, Turnerinnen und Turner wie auch die Bandmitglieder kommen aus unterschiedlichen Teilen der Welt. In der aktuellen Phase werden die Musiktitel geschrieben und den Darbietungen mithilfe von Videos anpasst. Auch Regisseurin Heidi Aguilar konferiert üblicherweise online mit den Duos, Gruppen und Einzelkünstlerinnen und Künstlern. Die musikalisch-konzeptionellen Absprachen mit dem musikalischen Leiter Rick Jurthe klappen ohnehin online schon lange sehr gut.
Weitaus schwieriger gestaltet sich die Arbeit der beteiligten Turnerinnen und Turner, die nicht solo oder als Duo auftreten. Die weltweiten Kontaktbeschränkungen zwangen die meisten von ihnen, ähnlich wie es bei allen Mannschaftssportarten der Fall war, zu Trainingspausen. So auch das im Leistungszentrum Hannover-Badenstedt trainierende Showteam des Feuerwerks der Turnkunst. „Erst allmählich wird seit dieser Woche der Trainingsbetrieb unter Berücksichtigung der strengen gesetzlichen Vorgaben in Kleingruppen wieder aufgenommen“, erklärt Heidi Aguilar, die gleichzeitig Trainerin des Teams ist.
„Wir alle haben das Ziel, die Hard Beat-Tournee wie ursprünglich geplant zu spielen“, betont Wolfram Wehr-Reinhold. „Wir agieren zurzeit mit drei verschiedenen Szenarien: Das erste Szenario: Die Tournee feiert am 29. Dezember 2020 in Oldenburg wie geplant ihre Premiere. Sollte das aufgrund der Pandemie-Situation nicht möglich sein, verschieben wir die Tournee auf einen noch zu bestimmenden Zeitraum im Frühjahr. Und wenn selbst das nicht funktioniert, wird Hard Beat um ein ganzes Jahr verschoben.“
Das Artikelfoto zeigt die Artistengruppe Scandinavian Boards.
(Quelle: Feuerwerk der Turnkunst)
JT-Benefizgala erfolgreich
Das Junge Theater dankt allen Spenderinnen und Spender, die Tickets für die Benefizgala für soloselbstständige Künstlerinnen und Künstler erworben haben. Insgesamt wurden über 200 Karten verkauft. Zusätzlich gingen weitere großzügige Spenden auf anderen Wegen bei uns ein.
Mit den Erlösen werden die 16 soloselbstständigen Künstlerinnen und Künstler von Produktionen wie „der Räuber Hotzenplotz“, „die Mondrakete“, „Fridays. Future.“ oder die „Musikshow Wild Thing“ aus den Bereichen Regie, Schauspiel und Musik, die neben dem festangestellten Ensemble den Spielplan des Jungen Theaters mitgestalten.
Gerade die soloselbstständigen Künstlerinnen und Künstler trifft die Corona-Krise hart. Ihnen fallen alle Aufträge weg, aus deren Honoraren sie gewöhnlich ihren Lebensunterhalt bestreiten. Die Soforthilfemaßnahmen des Landes Niedersachsen und des Bundes greifen – wenn überhaupt – für diese Berufsgruppe derzeit leider nur sehr bedingt.
Die Spendeneinnahmen wurden durch Eigenmittel des Jungen Theaters aus Rücklagen nochmals aufgestockt. Für die mit den Gastkünstlerinnen und -künstlern vertraglich vereinbarten Vorstellungen und Produktionen, die wegen der Corona-Krise ausfallen mussten, ist das Junge Theater nun in der Lage, Ausfallhonorare zu zahlen, und zwar in Höhe von 60 Prozent der ursprünglich vereinbarten Honorare.
Somit erhalten die soloselbstständigen Gastkünstlerinnen und -künstler quasi „Kurzarbeitergeld“. Als kleine Kultureinrichtung freut sich das Göttinger Theater, dass es dank der Spenden seinen Vertragspartnerinnen und -partnern „Ausfallhonorare“ in gleicher Höhe auszahlen kann, wie es in der aktuellen Situation an von der Bundesregierung geförderten Kulturinstitutionen gehandhabt wird. Zu diesen Institutionen gehört das Junge Theater, wie alle Theater in Deutschland, nicht.

Montag, 11.05.2020
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Regionaler Online-Musikwettbewerb
Mit 24 Bewerbungen aus ganz Südniedersachsen, die viele unterschiedliche Musikgenres abbilden, war Resonanz groß. Die Auswahl der Gewinnerin oder des Gewinners wird der 6-köpfigen Jury, die sich je aus zwei Personen des Kreuzberg on KulTour e.V., des Tonstudios Rockmöhre und von Radio Leinewelle zusammensetzt, alles andere als leicht fallen. Einen Überblick über alle Bewerberinnen und Bewerber gibt es hier.
(Artikelfoto: CC)
Neue Theatergruppe trotz Corona
Corona hin, Corona her, Göttingen hat eine neue freie Theatergruppe: NICHTnurTheater feiert am 22. Mai 2020 um 20 Uhr Premiere vor dem KAZ (im Hof der ehemaligen Voigt-Realschule). Angelehnt an das Format eines Autokinos, wird das Publikum von seinen Autos aus das Stück „Love, Movie, Theater" von Sebastian Seidel erleben. Es spielen Fabio Rocchio und Laura Apel. Damit die sicherheitstechnischen Vorschriften eingehalten werden, gibt es lediglich Platz für 10 Autos pro Abend. Eintrittskarten sind ab sofort unter nichtnurtheater@web.de erhältlich, sie kosten 20 Euro pro Auto. Weitere Informationen gibt es hier.
Ratssitzung in der Lokhalle
Aufgrund der anhaltende Corona-Epidemie kommt der Rat der Stadt Göttingen am Freitag in der Göttinger Lokhalle zusammen. Dadurch wird es ermöglicht, den notwendigen Abstand zwischen den Sitzungsteilnehmerinnen und Sitzungsteilnehmern beziehungsweise den Besucherinnen und Besuchern zu bieten.

Donnerstag, 07.05.2020
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Urintest kann bei der Behandlungsplanung helfen
Einen neuen, vielversprechenden Handlungspfad zur Früherkennung und Behandlung von schweren Verläufen bei COVID-19-Infektionen hat ein Team der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) entwickelt. Ein einfacher Urintest könnte Medizinerinnen und Medizinern helfen, schon früh Warnzeichen für einen bevorstehenden schweren Verlauf der COVID-19 Erkrankung zu erkennen. Anhand weniger Parameter des Tests kann so, noch Tage, bevor möglicherweise Lunge und andere Organe zu versagen drohen, mit der Behandlung bevorstehender Komplikationen begonnen werden. Damit ließen sich bei vielen Erkrankten lebensbedrohliche Verschlechterungen und Todesfälle verhindern, so die Hoffnung der Göttinger Forscherinnen und Forscher. Ihre Erkenntnisse wurden gestern von der renommierten medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ online veröffentlicht.
(Artikelfoto: CC)
Mit Virtual Reality von zu Hause arbeiten
Die Wirtschaftsförderung Göttingen zeigt am 11.05.2020 in einem Online-Seminar Einsatzmöglichkeiten von Virtual Reality und Augmented Reality im Homeoffice. Weitere Info und eine Anmeldemöglichkeit gibt es hier.
Gottesdienste wieder möglich
Ab heute sind in Niedersachsen wieder Gottesdienste möglich. Auch viele Kirchen im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Göttingen werden am kommenden Wochenende deshalb wieder Gottesdienste anbieten. Die Gottesdienste jedoch anders gestaltet sein als sonst. Es darf unter anderem nicht gesungen werden und auch Beiträge von Chören sind nicht möglich, um die mögliche Ausbreitung des Virus durch die Atemluft der Sängerinnen und Sänger zu verhindern. In vielen Kirchen werden die Gottesdienste außerdem kürzer als sonst sein. Da auf Grund der Abstandsregeln weniger Menschen in die Kirche passen, werden dort dann mehrere kurze Gottesdienste hintereinander statt eines langen angeboten.

Dienstag, 05.05.2020
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BG-Ticket-Erstattung jetzt möglich
Die BG Göttingen erfährt große Solidarität von Fans und Sponsoren. In den vergangenen Wochen erhielt der Basketball-Bundesligist unzählige E-Mails, Anrufe und Briefe, in denen Anhänger und Partner ihre Unterstützung zugesagt haben. „Dieser Zuspruch hilft uns sehr und macht uns in dieser schwierigen Zeit sehr viel Mut“, sagt BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen.
Seit der Liga-Entscheidung die Saison 2019/20 mit einem Turnier an einem Standort ohne Zuschauer in der Halle beenden zu wollen, steht fest, dass die vier noch ausstehenden Heimspiele der BG Göttingen nicht ausgetragen werden. Die Rückerstattung von gekauften Einzeltickets für diese Begegnungen und Dauerkarten ist nun möglich. „Wir haben Verständnis für jeden Fan, der sich die Tickets oder anteilig den Dauerkarten-Kaufpreis zurückerstatten lassen will“, sagt BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen. „Wenn alle Fans dies machen würden, bekämen wir allerdings sehr schnell Liquiditätsprobleme. Deshalb hoffen wir, dass möglichst viele Anhänger dem Beispiel der vielen Menschen in den vergangenen Wochen folgen und auf eine Rückerstattung verzichten.“
So funktioniert die Rückerstattung: Käuferinnen und Käufer von Einzeltickets in der BG-Geschäftsstelle und im Online-Ticketshop müssen sich per E-Mail an ticketing@bggoettingen.de bei der BG melden. Die E-Mail muss den vollständigen Namen des Käufers, die Bankverbindung (IBAN) für die Rückerstattungssumme, den 14-stelligen Ticketcode (unten links auf der Ticketvorderseite) und die Anzahl der gekauften Tickets enthalten. Dauerkarten-Besitzer müssen sich ebenfalls per E-Mail an ticketing@bggoettingen.de bei der BG melden. Die E-Mail muss den vollständigen Namen der/des Dauerkarten-Besitzer/s, die Bankverbindung (IBAN) für die Rückerstattungssumme, die Bestellnummer (wenn zur Hand), den vierstelligen Ticketcode (unter dem QR-Code) und die Anzahl der Dauerkarten enthalten. Erstattet werden 25 Prozent (vier von 16 Spielen) des Dauerkartenpreises. Käufer von Einzeltickets bei einer Kartenvorverkaufsstelle (beispielsweise dem Göttinger Tageblatt) müssen sich direkt an die jeweilige Kartenvorverkaufsstelle wenden und dort ihre Ansprüche geltend machen. Dies ist ab Mittwoch, 6. Mai, möglich.
Auf der Homepage der BG Göttingen können Fans, die auf die Rückerstattung bereits gekaufter Einzeltickets und Dauerkarten verzichten möchten, ein entsprechendes Formular herunterladen und ausgefüllt an die Veilchen schicken.
(Artikelfoto: CC)
Festspielkarten-Rückerstattung jetzt ebenfalls möglich
Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen 2020 sind verschoben. Da Nachholtermine, Aufführungsorte und Programmformate noch nicht geklärt sind und auch die Finanzierung nicht in Gänze gesichert ist, erstatten die Festspiele auf Wunsch bereits gekaufte Karten zurück. Karteninhaberinnen und Karteninhaber haben dabei folgende Möglichkeiten: Wer auf eine Rückerstattung verzichten möchte, kann den Betrag der gekauften Tickets zugunsten der Festspiele spenden. Auf Wunsch wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Teilbetrag zu spenden. Der zu erstattende Betrag wird in Form eines Gutscheins ausgestellt oder auf das gewünschte Bankkonto überwiesen. Selbstverständlich ist auch die Erstattung des Gesamtbetrages möglich: Auf der Webseite der Festspiele stehen ein Online- sowie ein PDF-Formular zur Rückabwicklung der Tickets über das Festspielbüro zur Verfügung. Zudem gibt es unter hndl.de/erstattung eine detaillierte Erklärung zum Vorgehen – abhängig von der gewünschten Erstattungsoption und der Vorverkaufsstelle, über die die Karten gekauft wurden. Mitglieder der Göttinger Händel-Gesellschaft e. V. werden zusätzlich in einem gesonderten Schreiben informiert.
Das Festspielbüro steht für Rückfragen telefonisch von montags bis donnerstags, 9.00 – 12.00 Uhr oder per E-Mail unter info@haendel-festspiele.de zur Verfügung.
Für vertraglich engagierte Künstlerinnen und Künstler, darunter auch die Musikerinnen und Musiker des FestspielOrchesters Göttingen bedeutet die Verschiebung hohe Einnahmeausfälle. Der Aufsichtsrat der Festspiel-GmbH hat beschlossen, Spenden, die durch den Verzicht auf Rückerstattung bereits gekaufter Tickets eingehen, den Künstlerinnen und Künstlern der Festspiele 2020 zukommen zu lassen.
„Die Besucherinnen und Besucher identifizieren sich stark mit den zahlreichen Sängerinnen und Sängern, Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der Festspiele. Erst durch sie wird unser Festival zum Leben erweckt“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Wilhelm Krull. „Durch die Covid-19-Pandemie geraten etliche Musikerinnen und Musiker unverschuldet in existenzielle Nöte. Die wenigsten haben eine deutsche Staatsbürgerschaft und profitieren deswegen nicht von bereits laufenden oder künftigen Hilfsprogrammen von Bund und Ländern. Wir tragen deswegen eine besondere Verantwortung und möchten durch die Geste ein entsprechendes Signal senden“, so Krull weiter. Auch die Festspiel-GmbH sei durch den Ausfall massiv auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Die Gespräche mit Gesellschaftern, Förderern und Sponsoren verliefen überwiegend positiv, trotzdem sei noch ein ganz erhebliches Engagement notwendig. Dennoch ist es auch dem Geschäftsführenden Intendanten Tobias Wolff ein großes Anliegen, die Künstlerinnen und Künstler der Festspiele 2020 nicht zu vergessen: „Alle Beteiligten auf und hinter den Bühnen waren – und sind! – Feuer und Flamme für unser Festival. Ich hoffe, dass wir durch zahlreiche gespendete Tickets den Künstlerinnen und Künstlern bereits erbrachte Teilleistungen wie Programmkonzeption oder Probenarbeiten vergüten können. Jede Summe hilft.“
Spendenkonto:
Internationale Händel-Festspiele Göttingen GmbH
IBAN: DE55260500010000156133
BIC: NOLADE21GOE
Bank: Sparkasse Göttingen
Online-Spende über hndl.de

Dienstag, 28.04.2020
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Beckers Bester setzt auf Regeln
Der Fruchtsafthersteller Beckers Bester mit Sitz im Ortsteil Lütgenrode von Nörten-Hardenberg gehört mit einem Ausstoß von rund 46 Millionen Litern zu den zehn größten Fruchtsaftanbietern in Deutschland. Um auf die Virus-Epidemie zu reagieren, wurden regelmäßige „Corona-Meetings“ eingeführt, in denen mit Blick auf aktuelle Daten und Entwicklungen jeweils über Maßnahmen entschieden wird. „Von Anfang an galt bei uns die Regel ‚mindestens 1,5 m Abstand`‘“, sagt Geschäftsführer Sebastian Koeppel . „Wir haben also unsere Mitarbeitenden gebeten, nicht wie sonst Fahrgemeinschaften zu bilden und ihnen die dadurch entstehenden Kosten erstattet.“ Auch Pausen werden im Moment nicht gemeinsam genommen und Büroräume wurden so umgestaltet, dass der Abstand gewahrt werden kann. In Bereichen wo dies nicht möglich war, wird jetzt vom Homeoffice aus gearbeitet.
„Der Außendienst wurde intern in der Produktion und im Lager eingesetzt, da es ein vorübergehendes Einzelhändler-Besuchs-Verbot gab und wir unsere Vertriebsmannschaft nicht in Kurzarbeit schicken wollten“, erläutert Koeppel. Für alle Räume im Unternehmen gibt es Vorgaben, wie viele Personen sich darin aufhalten dürfen, es gibt Regeln zum Lüften, es wird jeden Morgen bei allen Mitarbeitenden Fieber gemessen, Termine, die nicht überlebenswichtig sind, wurden gestrichen. Das Unternehmen hofft, auf diese Weise auch weiterhin „corona-frei“ zu bleiben. „In der Produktion gab es aufgrund der Maßnahmen zunächst natürlich einige Hürden zu überwinden und auch die Beschaffung der Rohwaren für unsere Säfte war teils nervenaufreibend“, sagt Koeppel: „Doch in schweren Zeiten zeigt sich auch, wie gut das Team wirklich zusammenhält.“ Positiv ist auch: Der Absatz läuft trotz Corona sehr gut, und ab nächster Woche darf der Außendienst wieder den Handel besuchen.
(Artikelfoto: CC)
Basketball-Bundesliga wird in besonderer Form fortgesetzt
Die Basketball-Bundesliga plant die Saison 2019/20 fortzusetzen. Allerdings werden nicht alle 17 Mannschaften bei einer Fortsetzung des Spielbetriebs dabei sein, sieben Teams entschieden sich gegen eine Teilnahme. Die BG Göttingen gehört neben dem FC Bayern München, den MHP RIESEN Ludwigsburg, den HAKRO Merlins Crailsheim, ALBA BERLIN, den EWE Baskets Oldenburg, RASTA Vechta, Brose Bamberg, ratiopharm ulm und den FRAPORT SKYLINERS zu den teilnehmenden Klubs. „Ich halte es für wichtig, dass wir die Saison in irgendeiner Form zuende spielen. Wir haben uns in erster Linie für unsere Partner und Fans so entschieden“, sagt BG-Geschäftsführer und Liga-Vizepräsident Frank Meinertshagen.
Geplant ist, die Liga in Turnierform an einem noch zu benennenden Standort fortzuführen. Der Austragungsort soll am 4. Mai bekannt gegeben werden. Die sieben Klubs, die sich gegen eine weitere Teilnahme entschieden haben, werden in der Abschlusstabelle der easyCredit BBL für die Saison 2019/2020 hinter den Teams geführt, die das Turnier bestreiten wollen. Es wird keine sportlichen Absteiger geben.
Die Liga will für die Saisonfortsetzung nach eigenen Angaben alle notwendigen Mittel ergreifen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und die Gesundheit aller Beteiligten bestmöglich zu schützen. Hierfür wird mit externer Unterstützung ein umfassendes Hygiene- und Sicherheitskonzept erarbeitet, das den zuständigen Behörden zur Genehmigung vorgelegt wird. Spätestens bis 18. Mai müsste nach Ligaangaben eine Entscheidung getroffen worden sein, damit eine Fortsetzung gewährleistet werden kann. Ziel ist es, die Saison bis spätestens 30. Juni abzuschließen.
Sollte die Saison fortgesetzt werden können, wird dies in jedem Fall ohne Zuschauer in den Arenen passieren. Über das genaue Prozedere für Ticket-Rückerstattungen wird es in den kommenden Tagen weitere Informationen geben. Fans, die auf Rückerstattungen (Dauerkarten und Einzeltickets) verzichten wollen, können sich bereits jetzt ein entsprechendes Formular auf der Homepage der BG Göttingen herunterladen.

Montag, 27.04.2020
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Bundeswehr-CT für UMG
Um die Diagnose von Coronavirus-Verdachtsfällen an der Universitätsmedizin Göttinger (UMG) zu unterstützen, hat die Bundeswehr am letzten Donnerstag der UMG ein mobiles Computertomographie-Gerät übergeben. Der Container mit dem Gerät war 476 Kilometer unterwegs. Es kam zusammen mit einem Aufbaukommando des Sanitätsregiments 3 aus Dornstadt bei Ulm. Das Gerät wurde in der Nähe der Notaufnahme des Klinikums aufgestellt. Das Foto entstand am Tag der Übergabe.
(Artikelfoto: UMG)
Schauspielerinnen und Schauspieler lesen
Schauspielerinnen und Schauspieler des Deutschen Theaters Göttingen werden ab dieser Woche regelmäßig im Innenhof des Seniorenzentrums Göttingen lesen. Am 29. April um 10.00 Uhr liest Gaia Vogel rund 20 Minuten Texte von Erich Kästner für die Bewohnerinnen und Bewohner. Die Lesungen finden wochentags, entweder vormittags um 10.00 Uhr oder nachmittags um 15.30 Uhr statt.
Ohne Maske keine Busfahrt
Ab heute gilt in Bussen eine Maskenpflicht. „Bei Bedarf werden die Fahrgäste durch das Fahrpersonal zunächst auf diese Pflicht hingewiesen, bei Nichtbeachtung wird der Einstieg bzw. die Weiterfahrt untersagt,“ sagt Michael Frömming, Verbandsgeschäftsführer des Zweckverbands Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN).
Eine weitere wichtige Schutzmaßnahme in den Bussen und den Haltestellen ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern. Im Bus sollten die Sitzplätze am Fenster genutzt werden, die Nachbarsitze zum Gang sollten frei bleiben. Von den Fahrerinnen und Fahren wird darauf geachtet, dass nur 50 Prozent der Sitzplätze ausgelastet sind, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Fahrgäste, die nur Besorgungen wie Einkaufen zu erledigen haben werden gebeten, die Busse außerhalb der Zeiten des Schul- und Berufsverkehrs (nicht vor 8 Uhr, 12-14 sowie 16-18 Uhr) zu nutzen, damit die beschränkten Fahrzeugkapazitäten für notwendige Beförderungen zur Verfügung stehen.
Fahrkarten müssen vor dem Einstieg gekauft werden. VSN Service-Center ist montags bis freitags von 8.00 - 15.30 Uhr zum Erwerb von Fahrkarten und für persönliche Auskünfte geöffnet. Telefonisch ist das VSN Service-Center ebenfalls zu deisen Zeiten über die VSN- Hotline unter Tel. 0551-99 80 99 erreichbar.
Fahrgäste, die nicht die Gelegenheit haben, das VSN-Service-Center in Göttingen aufzusuchen, können ab sofort Fahrkarten per E-Mail bestellen und sich diese zusenden lassen. Hier gibt es genauere Infos.
Neue Erkenntnisse zur Beatmung von Erkrankten
Noch wissen Medizinerinnen und Mediziner wenig über das Corona-Virus COVID-19. Prof. Dr. Luciano Gattinoni, Experte für schwere Lungenerkrankungen an der Universitätsmedizin Göttingen, und Prof. John J. Marini von der Universität Minnesota beleuchten in der jüngsten Ausgabe der amerikanischen Fachzeitschrift „Journal of the American Medical Association“ Besonderheiten der durch COVID-19 verursachten Probleme an der Lunge. Unter anderem sind sie der Frage nachgegangen, warum sich der Gesundheitszustand bei manchen der beatmeten COVID-19-Patienten eher verschlechtert statt verbessert: Jüngsten Daten aus italienischen Kliniken zufolge ist die Lunge bei COVID-19-Patienten in der Initialphase nicht so stark beeinträchtigt wie bei einer „klassischen“ Lungenentzündung. Da sich in der ersten Krankheitsphase bei COVID-19-Patienten deutlich weniger Flüssigkeit in der Lunge ansammelt, bleibt sie ungewöhnlich sehr elastisch und funktionsfähig, so die Autoren. Von einer Standardtherapie mit frühzeitiger Intensivbeatmung, wie sie sonst bei einer schweren Lungenentzündung angewandt wird, raten die Wissenschaftler daher in dieser Phase ab. Bei bedrohlicher Atemnot von COVID-19-Patienten empfehlen sie, zunächst durch eine Unterstützung des Gasautauschs, angepasst an die verschiedenen Stadien der Krankheit, dafür zu sorgen, dass die Lunge Zeit erhält, zu heilen und sich zu erholen.

Freitag, 24.04.2020
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Bahn- und Busunternehmen in finanziellen Schwierigkeiten
In einem gemeinsamen Schreiben an Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann haben die Landkreise Göttingen, Northeim und Holzminden ihre Sorgen hinsichtlich der Finanzierung und der Personalsituation des Öffentlichen Personennahverkehrs angemeldet. Bahnen und Busse stehen in Süd-Niedersachsen vor wirtschaftlichen Problemen, da durch die Corona-Pandemie die Einnahmen durch einen Rückgang der Fahrgastzahlen eingebrochen sind. Umgesetzt wird der öffentliche Personennahverkehr meist durch mittelständische private Busunternehmen, von denen sich viele aktuell in einer existenzbedrohenden Situation befänden. Erschwerend komme hinzu, dass mit der Öffnung weiterer Schulklassen zusätzliche Busse benötigt werden, um die Abstandsregelungen einzuhalten. Allerdings stünden weder Geld noch Fahrpersonal für diese zusätzliche, neue Situation zur Verfügung.
(Artikelfoto: CC)
Hilfsfond für Göttinger Kultur-Spielstätten
Die CDU-Ratsfraktion fordert einen Hilfsfond für Göttinger Kultur-Spielstätten. Der Göttinger Verein Kreuzberg on KulTour, der eherenamlitch Livekonzerte veranstaltet, unterstützt die Idee, ist allerdings besorgt, was mögliche Förderkriterien angeht. Es dürften nicht Kriterien aufgestellt werden, bei denen die kleineren, aber genauso wichtigen Spielstätten nicht bedacht und stattdessen nur größere Lokalitäten unterstützt werden. Gerade die Göttinger Kutlurszene lebe von vielen kleinen Veranstaltungsorten.
Mitmachvideos für Corona-Couchpotatoes
Viele sitzen derzeit zu Hause fest und laufen Gefahr, immer mehr mit der Couch zu verwachsen. Das muss nicht sein. Zwei Mitarbeiterinnen der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen haben ein ein buntes Programm an Tipps und Mitmach-Videos zusammen gestellt, mit denen sich die körperliche und geistige Gesundheit, die Fitness und vielleicht sogar die Figur wahren lässt, ohne das Haus verlassen zu müssen. Sie finden sich auf der Website der Gesundheitsregion.

Donnerstag, 23.04.2020
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Theater im Autokino
Die Musikshow „Wild Thing“ des Jungen Theater Göttingen findet am Sonntag um 17 Uhr unter freiem Himmel statt. Ensemble und Band kommen ins Autokino auf dem Parkplatz am Jahnstadion. Zuschauer*innen können die Show sicher im Auto über ihr Autoradio genießen, während die Schauspieler*innen und Musiker*innen auf und hinter der Bühne sämtliche Hygienemaßnahmen mit entsprechendem Sicherheitsabstand einhalten werden. Ein besonderes Erlebnis für maximal 60 Fahrzeuge (120 Gäste). Alle Einnahmen kommen soloselbstständigen Künstler*innen zugute. Die Aufführung findet mit freundlicher Unterstützung der Göttinger Sport und Freizeit GmbH & Co. KG und dem Göttinger Kino Lumière statt.
Der Vorverkauf der Karten, die 20 EUR pro Fahrzeug kosten, hat soeben begonnen. Die Karten sind nur online hier erhältlich.
(Artikelfoto: Dorothea Heise)
Trotz Corona: BG Göttingen sucht Basketball-Talente
Die Saison 2019/20 in der Nachwuchs- und Jugend Basketball Bundesliga hat aufgrund der Pandemie durch das Corona-Virus ein abruptes Ende genommen. Auch wenn derzeit noch keine Prognosen getroffen werden können, wann der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen wird, ist die BG Göttingen auf der Suche nach männlichen Basketball-Talenten für ihre Jugendleistungsteams. Ab sofort können sich Nachwuchsspieler für Try-outs der BG Göttingen Juniors (NBBL/U19) und der BG Göttingen Youngsters (JBBL/U16) anmelden. Sobald der Trainingsbetrieb wieder startet, werden die Try-out-Termine bekannt gegeben.
Für eine Anmeldung zum Try-out benötigen die Veilchen folgende Angaben: Team (NBBL–Jahrgänge 2004, 2003 und 2002 / JBBL–Jahrgänge 2006 und 2005), Vorname, Nachname, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum, Größe, Position (PG/SG/SF/PF/C), bisherige Vereine. Ebenso ist ein kurzes Video wünschenswert, dies ist aber keine Pflicht. Auch Spieler, die jünger als Jahrgang 2006 sind, können sich zum Try-out anmelden. Die Anmeldungen nimmt BG-Jugendtrainer Venelin Berov unter v.berov@bggoettingen.de entgegen.
Nothilfefonds bekommt Spende
Der Nothilfefonds des Studentenwerks Göttingen hilft Studierenden, die auf einen Nebenverdienst angewiesen sind und diesen aufgrund der Corona-Epidemie nicht mehr ausüben können. Besonders prekär ist die Situation für Studierende, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und daher oft keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben. Ebenso leistet er eine Unterstützung für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen, die derzeit vor finanziellen Unsicherheiten stehen und für die Teilhabe am digitalen Lehrangebot der Universität oft zusätzliche Hilfsmittel benötigen. Mit 50.000 Euro ist der Fonds jedoch knapp ausgelegt. Durch einen gemeinsamen Spendenaufruf von Alumni Göttingen e.V. und der Universität Göttingen konnte der Nothilfefonds jetzt um 17.500 Euro aufgestockt werden.

Mittwoch, 22.04.2020
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Keine Angst vor Klinikbesuch im Notfall
Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) erläutert in mehreren Videos, wie sie sich auf die Corona-Epidemie eingestellt hat. In einer Videobotschaft erläutert etwa Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, der Leiter des Herzzentrums Göttingen, weshalb Herzpatienten nicht nur im Notfall sondern auch zu wichtigen Untersuchungen beruhigt in seine Abteilung kommen können. Das Video gibt es auf Youtube. Ein allgemeines Video zur Situation der UMG in der Corona-Epidemie von UMG-Vorstandssprecher Prof. Dr. Wolfgang Brück findet sich dort ebenfalls.
(Artikelfoto: CC)
Erste Hilfe für Göttinger Liveclubs
Angesichts der anhaltenden Einschränkungen des öffentlichen und damit auch des kulturellen Lebens in Göttingen aufgrund der Corona-Epidemie ist die wirtschaftliche Situation Göttinger Livemusik-Clubs und Konzertveranstalter*innen prekär. Rat und Verwaltung haben daher beschlossen, die Auszahlung von Zuschüssen an Göttinger Livemusik-Clubs und Konzertveranstalter*innen vorzeitig und gegen Nachweis der Kosten für die erste Jahreshälfte auszuschütten, auch wenn keine Konzerte durchgeführt werden konnten.
Musik-Festivals schließen sich zusammen
Ein Bündnis aus aktuell bereits 40 großen Musikfestivals in Deutschland haben ein Positionspapier vorgelegt, in dem sie ihre Forderungen an die Politik zur Bewältigung der Krise der Festivals und ihrer Zukunftssicherung formulieren. Auch die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen gehören dem Bündnis an. Die PDF des Positionspapiers gibt es hier.
Private Zahlungen können befristet ausgesetzt werden
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher geraten wegen der Corona-Epidemie in finanzielle Schwierigkeiten. Die Zahlung von laufenden Kosten, etwa für Miete oder Immobiliendarlehen, Strom und Gas, Rundfunkbeitrag oder Altersvorsorge sind dann nicht mehr zu leisten. Das Gesetz zu Verbraucherrechten aufgrund der Corona-Pandemie erlaubt es, bestimmt Zahlungen zeitlich befristet auszusetzen, wenn der Lebensunterhalt wegen der aktuellen Umstände gefährdet ist. Die Forderungen müssen jedoch voraussichtlich ab Juli 2020 nachgezahlt werden. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen rät Betroffenen zu einem genaueren Kostencheck und erklärt auf ihrer Website, welche Optionen sie haben.

Dienstag, 21.04.2020
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Künstlersozialkasse und Grundsicherung sind vereinbar
Im Moment finden keine Kulturveranstaltungen statt. Für Selbständige SchauspielerInnen, MusikerInnen oder DJs entfallen deshalb jegliche Einnahmen bis auf unbestimmte Zeit. Da es in Niedersachsen momentan noch kein finanzielles Hilfsprogramm für diese Berufsgruppe gibt, müssen viele von ihnen einen Antrag auf Grundsicherung stellen. Oft tun sie dies nur zögerlich, aus Angst, dadurch ihren Versicherungsschutz durch die Künstlersozialkasse zu verlieren. Der Göttinger Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler hat sich nun an die Künstlersozialkasse (KSK) gewendet und um klärende Auskunft hierzu gebeten. Sein Fazit: „Laut KSK kann ein Antrag auf Grundsicherung gestellt werden, ohne dass der Versicherungsschutz entfällt. Beiträge zu Kranken- und Pflegeversicherung werden dann über die Grundsicherung gezahlt, die Rentenversicherungsbeiträge zahlt der Versicherte weiterhin an die KSK.“
Bei vielen Versicherten herrschte bislang Verunsicherung, ob Grundsicherung und Künstlersozialkasse miteinander kompatibel sind. Diese Verunsicherung will Güntzler durch diese Klarstellung nehmen. Selbstständige Künstlerinnen und Künstler sollten folgendermaßen vorgehen: Sie sollten der KSK ihre Einkommensminderung mitteilen und dass ein Antrag auf Grundsicherung gestellt wurde. Auf diese Weise bleibt die Versicherung bestehen und lebt wieder auf, wenn keine Grundsicherung mehr in Anspruch genommen wird. Dann kann die Versicherungs- und Beitragspflicht nach dem Künstlersozialversicherungsgesetz ohne komplexe Prüfung wieder hergestellt werden. Nähert sich also das Ende des Leistungsbezugs, sollten die Versicherten die KSK zeitnah darüber informieren, dass kein weiterer Grundsicherungsantrag gestellt wird oder die Leistung zum Beispiel vorzeitig beendet und die Tätigkeit weiterhin ausgeübt wird.
(Artikelfoto: CC)
Strauchschnitt bitte legal entsorgen
Die Stadtverwaltung Göttingen weist darauf hin, dass Pflanzenabfälle über die Biotonne, einen Laubsack oder über einen Gärtnerbetrieb entsorgt werden müssen. Je nach Möglichkeit ist auch die Lagerung auf dem eigenen Grundstück eine Alternative. Keine Alternative dagegen sei es, den Grünschnitt auf Plätzen im Stadtgebiet abzuladen, die für ein Osterfeuer vorgesehen waren. Das sei grundsätzlich verboten.
Bedingt durch die Corona-Epidemie wurden alle Osterfeuer im Stadtgebiet abgesagt. Trotz der frühzeitigen Entscheidung sind vermehrt pflanzliche Abfälle an den bekannten Osterfeuerplätzen in Göttingen entsorgt worden. Dies sei eine Ordnungswidrigkeit und können mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro geahndet werden, so die Stadtverwaltung. Darüber hinaus seien Osterfeuer ein Brauchtum und dienten nicht der Entsorgung von pflanzlichen Abfällen.
Die Stadt Göttingen bittet eindringlich darum, keinen weiteren Strauch- und Baumschnitt auf Osterfeuerplätzen abzulagern, auch dann nicht, wenn auf den Plätzen schon Pflanzenabfälle liegen. Die Stadt Göttingen empfiehlt, den Baum- und Strauchschnitt, der beim Saisonabfuhrtermin der Göttinger Entsorgungsbetriebe im Frühjahr nicht mitgegeben wurde, über die Biotonne oder über Laubsäcke zu entsorgen. Laubsäcke können im Lebensmitteleinzelhandel im gesamten Stadtgebiet erworben werden. Auch die Nachfrage bei einer Gärtnerei ist eine Möglichkeit, Biomüll loszuwerden. Wer einen Garten hat, könnte alternativ dort Pflanzenabfälle an geeigneter Stelle lagern. Schlussendlich wäre auch die Lösung zu prüfen, Baum- und Strauchschnittarbeiten auf den Herbst zu verlegen.

Montag, 20.04.2020
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Gebrauchte Laptops und Tablets spenden
In mehreren Bundesländern sind seit heute die Osterferien beendet. Der Schulbetrieb ist zwar noch eingestellt, doch das Lernen zu Hause geht weiter. Darauf, dass etliche Eltern mit dem Homeschooling überfordert sind, weißt die Stiftung „Die Arche“ hin. Vor allem Familien aus bildungsferneren Schichten stelle die Situation vor erhebliche Probhlem, erläutert Arche-Gründer Bernd Siggelkow. Im Kampf gegen Kinderarmut in Deutschland engagiert sich die Stiftung mit Betreuungseinrichtungen, den Archen, insbesondere für Kinder aus wirtschaftlich und sozial benachteiligten Verhältnissen. Gegründet wurde „Die Arche“ von Siggelkow 1995 in Berlin-Hellersdorf. Mittlerweile gibt es bundesweit rund 25 Standorte, mit denen über 4.000 Kinder und Jugendliche erreicht werden. Auch in Göttingen besteht seit 2011 eine entsprechende Einrichtung im Stadtteil Grone. Ihr Angebot richtet sich an Kinder und Jugebdliche von 3 bis 16 Jahren.Täglich bietet sie Hausaufgabenbetreuung und Spielangebote.
„Wir haben immer noch eine große Chancenungleichheit in unserem Land“, betont Siggelkow in seiner aktuellen Videobotschaft: „Bildung ist auch abhängig vom Einkommen der Eltern, von denen viele das Hausaufgabenmachen mit den Kindern einfach nicht schaffen.“
Der Verein hat daher die Initiative „fördern anstatt zu fordern“ gestartet. Kinder können in der Arche anrufen, und ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitereinen und Mitarbeiter machen dann zusammen mit ihnen Hausaufgaben. Da den betroffenen Familien häufig zudem die technischen Voraussetzungen für digitales Lernen fehlen, benötigt der Verein dringend Laptops und Tablets, die er an die Familien verteilen kann.
Mehr Informationen gibt es in der Videobotschaft von Bernd Siggelkow auf Youtube.
(Artikelfoto: Arche)
Sonderfonds für Kulturschaffende
Um auf die Folgen der Covid-19-Pandemie zu reagieren, die insbesondere auch Kulturschaffende vor erhebliche finanzielle Schwierigkeiten stellt, haben die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die VGH-Stiftung Sonderfonds aufgelegt.
Bis zum 30. Juni 2020 können freiberuflich bzw. selbstständig tätige Kulturschaffende, deren Arbeit inhaltlich einem der in den Förderkonzeptionen der Stiftungen definierten Förderbereiche zuzuordnen ist, eine Soforthilfe von einmalig 2.000 Euro beantragen. Die entsprechenden Anträge können ausschließlich online gestellt werden unter www.vgh-stiftung.de oder www.nsks.de.
Auch darüber hinaus bleiben die Stiftungen verlässliche Partnerinnen der Kulturschaffenden: Bewilligungen für Projekte, die bereits ausgesprochen wurden, und deren Durchführung wegen der Beschränkungen im Rahmen der Pandemie nicht möglich waren oder sein werden, behalten ihre Gültigkeit – Anträge auf Verlängerung des Bewilligungszeitraumes werden in der Regel umgehend genehmigt.
Um Kulturschaffenden auch für die Zukunft Perspektiven zu bieten, können weiterhin Projektanträge gestellt werden. In diesem Zusammenhang weisen die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die VGH-Stiftung darüber hinaus auf die Möglichkeit hin, dass Anträge bis 5.000 Euro auch kurzfristig aus den Sonderfonds bewilligt werden können. Diese sollten sich auf die derzeitige Situation der Covid-19-Pandemie beziehen, eine besondere Dringlichkeit haben und den Förderkonzeptionen der Stiftungen entsprechen. Besonders im Fokus stehen dabei digitale Vorhaben. Eine Antragstellung ist auch hierfür bis zum 30. Juni 2020 möglich.

Freitag, 16.04.2020
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In Kitas sind Ideen gefragt
Die Notbetreuung in den Kitas soll fortgesetzt und auf weitere Berufs- und Bedarfsgruppen ausgeweitet werden. Das hat die Bundesregierung am Mittwoch bekannt gegeben. Im Gegensatz zu Schulen, die schrittweise ab dem 4. Mai wieder geöffnet haben werden, ist für die Kitas bislang kein Termin festgelegt. Was bedeutet das für die Mitarbeitenden der kirchlichen Kitas des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Göttingen, die Kinder und ihre Eltern? „Dass es keine verlässliche Zeitschiene gibt und von Woche zu Woche entschieden und gestaltet werden muss, empfinden alle als belastend“, erklärt Ortrud Kaisinger, die pädagogische Leiterin des Kita-Büro des Kirchenkreises: „Für uns gilt es, dies gut den Kindern und den Eltern zu kommunizieren.“
Inzwischen werden in fast allen 38 Einrichtungen des Kirchenkreises Notgruppen angeboten. Es stehen Plätze für Krippen-, Kindergarten- und für Hortkinder zur Verfügung. Die Betreuung wird von Fachkräften abgedeckt, die den Kindern vertraut sind. Die Notgruppen sind bewusst klein gehalten, damit die Kontakte insgesamt reduziert sind.
„Insgesamt gehen alle Verantwortlichen sehr umsichtig mit dieser Ausnahmesituation um“, berichtet Kaisinger: „Die Eltern beantragen Notbetreuung in der Regel, nur wenn unbedingt nötig, es wird größtenteils versucht, eine häusliche Betreuung zu ermöglichen. Die Kitafachkräfte nutzen neben der Betreuungstätigkeit die Zeit für konzeptionelle Arbeit, Raumgestaltung, Renovierung, Abgeltung der vielen aufgelaufenen Mehrarbeitsstunden oder sie nehmen Urlaub.“
Zu den Kindern und ihren Eltern, die in der Notbetreuung sind, ist der alltägliche Kontakt wie gewohnt möglich. Den Kindern aber, die ihren Alltag zu Hause mit ihrer Familie verbringen, fehlen Freunde und Freundinnen aus der Kita und auch die gewohnten Tagesrhythmen und Entfaltungsmöglichkeiten. Hier versuchen die Kitafachkräfte auf unterschiedlichste Weise sowohl mit den Kindern als auch mit den Eltern in Verbindung zu bleiben: Per Mail oder per Post werden Anregungen für die Alltagsgestaltung geschickt, z.B. was die Kinder mit ihren Eltern im Wald tun können mit der Bitte um Rückmeldung in die Kita, was erlebt wurde. Es werden wöchentliche Videos gedreht in denen ein Geschichte vorgelesen oder ein Lied gesungen wird. Geburtstagskinder erhalten einen Gruß aus der Kita. Außerdem fragen die Kitafachkräfte telefonisch oder per E-Mail bei den Eltern nach, wie es geht und signalisieren, dass sie für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen.
(Artikelfoto: Ann-Kathrin Rutz)
Auch Bestattungen in FriedWald sind betroffen
Die Regelungen zur Eindämmung der Corona-Epidemie betreffen auch die rund siebzig FriedWälder in Deutschland. Beisetzungen können nur im Kreis der engsten Angehörigen stattfinden. Wie viele und welche Personen genau teilnehmen dürfen, unterscheidet sich von Region zu Region, und kann sich mit neueren Verordnungen immer wieder ändern.
Um die zulässige Teilnehmerzahl nicht zu überschreiten, ruft die FriedWald GmbH momentan dazu auf, von einer Veröffentlichung des Beisetzungstermins abzusehen. Außerdem können zurzeit die Andachtsplätze in den FriedWäldern nicht für Trauerfeiern genutzt werden. Menschen, die Erkältungssymptome oder erkennbare Symptome einer Covid-19-Infektion zeigen, können nicht an Beisetzungen teilnehmen. Dasselbe gilt für Personen, die innerhalb der letzten zwei Wochen in einem Risikogebiet waren oder Kontakt zu Rückkehrern oder positiv auf Covid-19 getesteten Personen hatten.
Wer im Trauerfall einen Baum als letzte Ruhestätte für den Verstorbenen aussuchen möchte, kann sich wie bislang von einer FriedWald-Försterin oder einem FriedWald-Förster durch den Wald führen lassen. Allerdings ist auch hier die Personenzahl begrenzt, auf zwei Teilnehmende.
Von den FriedWald-Försterinnen und und -Förstern geführte Waldführungen sind zurzeit nicht möglich, ebenso wenig Baumauswahl-Termine als Vorsorge, also ohne aktuellen Trauerfall. Interessierte können sich aber vormerken lassen und werden informiert, sobald Vorsorgetermine im Wald wieder möglich sind.
Landkreis richtet Hotline für Exitenzgefährdete ein
Die Maßnahmen für wirtschaftliche Hilfen von Bund und Land sind zwar bereits gestartet. Dennoch weiß nicht Jede und Jeder, an wen sie oder er sich im Einzelall wenden muss und ob es für die individuelle Situation eine passende Unterstützungsmaßnahme gibt. Ab kommenden Dienstag bietet der Landkreis Göttingen daher eine Hotline für wirtschaftliche Notfälle an. Sie ist ist erreichbar montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr unter Tel. 0551/525-3001 oder per E-Mail unter Corona-Hilfen@landkreisgoettingen.de
Die Zielgruppe sind Privatpersonen und Vereine, Haupt- und Ehrenamtliche, Organisationen und Einzelunternehmer, die ein passendes Angebot noch nicht gefunden haben oder bei denen die Fallkonstellation nicht durch bestehende Angebote erfasst wird. Die Hotline leitet Ratsuchende an bestehende Beratungsangebote weiter; sie übernimmt die Lotsenfunktion, wenn der Kontakt zu einem bestehenden Beratungsangebot noch gesucht wird; sie sammelt die Fälle, die von bestehenden Förder- und Beratungsangeboten noch nicht erfasst sind und macht übergeordnete Behörden und Verbände darauf aufmerksam. Die Hotline ist mit Fachleuten aus verschiedenen Bereichen der Kreisverwaltung besetzt.

Donnerstag, 16.04.2020
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Hilfen für Soloselbständige greifen nicht
Die aktuellen finanziellen Corona-Hilfen des Bundes und des Landes Niedersachsen gehen an Solo-Selbstständigen und vorallem an solchen in der Kreativ-Wirtschaft im Moment vorbei. Dies stellt diese vor Existenzprobleme. Die Göttinger Sängerin Christiane Eiben, die unter anderem regelmäßig mit Roland Kaiser und Peter Kraus auf Tour geht, macht darauf in ihrer Petition an den Präsidenten des niedersächsischen Landtags aufmerksam und fordert eine dringend notwendige Änderung der Regelungen für ihre Berufsgruppe.
„Bis zum 31. März 2020 konnten 3.000 Euro Soforthilfe aus den Corona-Hilfsprogrammen beantragt werden. Dabei war die Antragstellung erst ab dem 24. März zugänglich, einen Stichtag gab es nicht“, erläutert sie. Kurz darauf wurden die Bundes- und Landesförderungen jedoch zusammengefasst und in diesem Zuge die Antragsdingungen angepasst. Das Problem: Seitdem zählt zu den anrechenbaren Ausgaben, für die eine Unterstützung beantragt werden kann, nur noch der sogenannte betriebliche Sach- und Finanzaufwand, also die Miete für Gewerberäume, Pachten oder Leasingaufwendungen. Die Kosten des persönlichen Lebensunterhaltes sind nicht anrechenbar. Damit sind in Niedersachsen, anders als in neun anderen Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Bremen und Hamburg, keine Soforthilfen für Solo-Selbstständige in der Kreativ-Wirtschaft möglich, da sich die laufenden Ausgaben bei ihnen in der Regel aus laufenden Darlehen, Mieten, einer zusätzlichen Altersvorsorge in Form von Versicherungen, Steuerzahlungen oder Kosten für den Steuerberater zusammensetzen. „Unsere Berufsgruppe ist de facto von Soforthilfen ausgeschlossen“, fasst Eiben zusammen. „Dabei sind fast alle von uns zu hundert Prozent von Corona betroffen, weil alle Veranstaltungen über die wir unsere Einnahmen erzielen, auf unbestimmte Zeit ausgesetzt sind.“
Wer die Petition von Christiane Eiben unterstützen möchte, kann dies hier unkompliziert tun.
(Artikelfoto: CC)
Überraschungspakete für Kitas
Um Kitas mit Notbetreuung und den lokalen Handel zu unterstützen, hat der Rotary-Club Göttingen Sternwarte in der Woche vor Ostern 24 Spielzeug-Überraschungspakete an alle Kitas mit Notbetreuung versendet. Die Erzieherinnen und Erzieher in den Notbetreuungen tragen auch unter dem Risiko, sich selbst mit dem Corona-Virus zu infizieren, täglich dazu bei, die Corona-Krise bestmöglich zu meistern. Der Alltag in den Kitas gestaltet sich dabei unter anderem aufgrund der besonderen Hygienebestimmungen alles andere als normal. Für ein wenig Abwechslung und Überraschung sollen die 24 Päckchen voll mit Spielen, Puzzles und Büchern sorgen, die der Rotary-Club Göttingen Sternwarte bei den lokalen Spielzeugläden „Die Spieleburg“ und „Drachenladen“ in Auftrag gegeben hat. Die lokalen Einzelhändler leiden unter der mehrwöchigen Geschäftsschließung und freuen sich über jeden zusätzlichen Umsatz.
Hausbesuch übers Telefon
Neben der neu eingerichteten digitalen Bühne des Deutschen Theaters Göttingen im Internet bietet der DT-Schauspieler Volker Muthmann seit gestern einen „Literarischen Hausbesuch“ am Telefon an. Dabei greift er jeden Abend um kurz vor 21.00 Uhr in sein Bücherregal und zum Telefon. Dann ist er eine Stunde für die Anrufenden da, ganz exklusiv: als Stimme aus dem Off und zugleich als lebendiges Gegenüber. In Zeiten von „Social Distancing“ kommt der „Literarische Hausbesuch“ sozusagen direkt ins Ohr.
Die Teilnahme funktioniert so: Einfach anrufen, und wer zuerst durchkommt, hat die Chance auf eine persönliche einstündige Live-Lesung. Das Telefon ist Montag bis Freitag von 21 bis 22 Uhr unter der Tel. 0176/47 17 97 97 eingerichtet.
Verkaufsoffener Sonntag entfällt
Der verkaufsoffene Sonntag am 19. April, der unter dem Motto „Göttingen zieht an“ steht, fällt zwar aus, die Händlerinnen und Händler machen aber dennoch tolle Angebote: Auf ihrer gemeinsamen Facebook-Seite stellen sie sich vor, präsentieren Aktionen und machen Lust auf einen zukünftigen Stadtbummel. Viele Produkte können bestellt und nachhause geliefert werden. Mehr Infos gibt es hier.

Mittwoch, 15.04.2020
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Einkaufshilfe in Klein Schneen
Einen professionell organisierten, ehrenamtlichen Einkaufsservice wurde in Klein Schneen auf den Weg gebracht. Die gemeinsame Projekt des dortigen Edeka-Markts, dem Verein „Klein Schneen Mobil“, der Post und Rolf Gruschinski, der sich bereits vor längerer Zeit zum ehrenamtlichen Dorfmoderator ausbilden ließ, hat zu folgendem Angebot geführt: Der Edeka-Markt in Friedland stellt Bürgerinnen und Bürgern einen wiederverschließbaren Beutel mit Bestellzetteln zur Verfügung. Dieser wird von den Interessierten mit Namen, Adresse und Telefonnummer für Rückfragen betreffend der Auslieferung beschriftet. In den Beutel wird dann der Einkaufszettel mit ausreichend Geld für den jeweiligen Einkauf gelegt. Dann wird er im Postkasten eingeworfen. Bei der letzten Tagesleerung werden die Beutel durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Post entnommen und dem Edeka-Markt Wüstefeld übergeben. Im Laufe des nächsten Tages wird die Bestellung von einem Fahrer des Vereins „Klein Schneen Mobil“ abgeholt und der Adressatin oder dem Adressaten zusammen mit dem Restgeld in einem Karton vor die Haustür gestellt.
Die Aktion soll zunächst so lange durchgeführt werden, bis die Kontaktsperre wieder gelockert oder aufgehoben wird. Weitere Informationen finden sich hier.
Auch in der aktuellen Krise erweist sich das Konzept der Dorfmoderation als gute Idee. Um den demografischen Wandel im ländlichen Raum positiv zu unterstützen, können sich seit einigen Jahren Bewohnerinnen und Bewohner, die sich in ihrem Ort engagieren wollen, und soziale Entwicklungen dort mitgestalten wollen, professionell zur ehrenamtlichen Dorfmoderatorin oder zum Dorfmoderator ausbilden lassen. Interessierte können sich bei Jascha Jennrich von der Ländlichen Erwachsenenbildung unter Tel. 0551/37 08 54 12 melden.
(Artikelfoto: Rolf Gruschinski)
Schreiben macht Freude
Da die Schreibkurse, die Laura Marahrens für die Freie Altenarbeit Göttingen e. V. anbietet, aktuell nicht mehr in den Vereinsräumen stattfinden können, gibt es seit März ein virtuelles Angebot. Die Resonanz darauf ist groß. Das Projekt funktioniert folgendermaßen: Schreibtrainerin Marahrens verschickt in regelmäßigen Abständen Übungsaufgaben aus dem Bereich des kreativen und biografischen Schreibens per E-Mail. Verfasst werden die Texte dann in den eigenen vier Wänden wann immer dazu Zeit und Muße besteht. „Ich möchte damit keine Anleitung zum Schreiben 'guter' Texte oder dem Schreiben der eigenen Biografie bieten. Es gibt auch kein richtig oder falsch", betont Mahrahrens. Vielmehr könnten die Texte helfen, Erinnerungen wiederzuentdecken oder Zusammenhänge in der eigenen Biografie zu verstehen. Vorallem aber sollen sie in der aktuellen Situation, die für viele Menschen mit dem Gefühl der Einsamkeit verbunden ist, Freude bringen.
Das Angebot ist aktuell kostenlos und läuft vorerst bis zum 20. April 2020. Über Spenden freut sich der Verein. Einige Texte, die bislang entstanden sind, und genaue Informationen zum Projekt finden sich hier. Reinschauen lohnt sich!
Dienstag, 14.04.2020
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Musikalischer Gruß für die UMG
Gestern Nachmittag überbrachte das Ensemble des Jungen Theater Göttingen Mitarbeitenden der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und Patientinnen und Patienten einen musikalischen Ostergruß mit Songs aus „Wild Thing“, der aktuellen Musikshow des Theaters . Unterstützt wurden die Schauspielerinnen und Schauspieler, Musikerinnen und Musiker, die bei ihrer Darbietung gekonnt den richtigen Abstand zu einander wahrten, dabei von der Veranstaltungstechnik-Firma „klar&deutlich“. Am Abend ließ diese dann Bäume und Büsche im Innenhof zwischen den Bettenhäusern in österlich-buntem Licht erstrahlen.
(Artikelfoto: UMG)
Hilfe bei psychischen Belastungen durch Corona
Menschen fühlen sich in der Zeit des Lockdowns durch die damit verbundenen sozialen Abstandsregelungen belastet, weil sie unter der häuslichen Isolation leiden, andere weil sie mit anderen auf engem Raum zusammenleben, ihren gewohnten sozialen Rückhalt vermissen, die Struktur im Alltag verlieren, weil sie momentan keine regelmäßigen Termine wahrnehmen können oder weil sie nicht wissen, wie es weitergeht.
Das „Bündnis gegen Depression in Südniedersachsen“ hat deshalb eine Krisen-Hotline organisiert. Sie steht ab heute werktags von 7.30 bis 16.00 Uhr unter Tel. 0551/38434505 zur Verfügung. Menschen, die durch die Corona-Situation psychisch belastet sind, sich ängstlich fühlen, aggressiv werden oder gedrückter Stimmung sind, erhalten dort von Fachleuten eine erste Beratung.
Die Hotline schaltet Anrufende zu Psychiater*innen, Psychotherapeut*innen und Psycholog*innen des Asklepios Fachklinikums Göttingen, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen, des Sozialpsychiatrischen Dienstes Northeim und der Paracelsus-Roswitha-Klinik Bad Gandersheim. Außerhalb der Hotline-Zeiten ist die Telefonseelsorge unter Tel. 0800/1110111 rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen erreichbar.
Spielplätze weiter gesperrt
Spielplätze bleiben nach der Verordnung des Landes Niedersachsen noch mindestens bis einschließlich Sonntag, 19. April 2020, gesperrt. Die Stadt Göttingen appelliert an Eltern und Erziehungsberechtigte, das Betretungsverbot zum Schutz vor einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zu beachten. Auch wenn Spielplätze derzeit nicht betreten werden dürfen, muss der Spaß bei schönem Wetter nicht zu kurz kommen: Die Stadt Göttingen hat auf ihrer Website auch Tipps zusammengestellt, was sich draußen trotz der Regelungen so alles mit Kindern unternehmen lässt.

Donnerstag, 09.04.2020
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Jetzt bei der Ernte helfen
Die Landwirtschaft in Deutschland sucht händeringend nach Erntehelferinnen und -helfern, denn das Frühjahrsgemüse will geerntet werden. Wer helfen möchte, kann sich auf der Vermittlungsplattform der Aktion „Das Land hilft“ registrieren.
Die Initiative „CleverAckern“ vernetzt außerdem gezielt Landwirtinnen und Landwirte und diejenigen, die wegen des Coronavirus derzeit ohne Beschäftigung sind.
(Artikelfoto: CC)
Göttinger Kirchen können an Karfreitag und Ostern öffnen
Die Landesregierung hat beschlossen, dass Kirchen für einzelne Gläubige zugänglich gemacht werden dürfen. Karfreitag und Ostern können deshalb nun auch die Kirchen im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Göttingen zum stillen Gebet geöffnet werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden können und jeweils eine Aufsichtsperson gefunden wird, die nicht zu einer Risikogruppe gehört. Welche Kirchen im Kirchenkreis Göttingen zu welchen Zeiten geöffnet haben werden, kann man über die Internetseite des Kirchenkreises Göttingen erfahren. Dort finden sich auch die digitalen Gottesdienst- und Andachtsangebote des Kirchenkreises.
Studierenden brechen Einnahmen weg
Von den Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus sind insbesondere Gastronomiebetriebe und der Einzelhandel betroffen. Für viele Studierende stellt die Nebentätigkeit in diesem Bereich eine wichtige Einkommensquelle dar, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Aufgrund der aktuellen Situation entfallen nun diese Einnahmen. Das Studentenwerk Göttingen hilft den Betroffenen schnell und unbürokratisch. Studierende, die durch die Auswirkungen des Corona-Virus ihren Nebenjob verloren haben und dadurch in eine finanzielle Notsituation geraten sind, können den Sozialdienst des Studentenwerks unter sozialdienst@studentenwerk-goettingen.de kontaktieren.
Studierende unterstützen Kontaktrecherche
Bei jeder positiv auf das neuartige Coronavirus getesteten Personen startet das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Göttingen eine umfangreiche Recherche zu möglichen Kontaktpersonen. Je nach Kontaktintensität wird diesen Kontaktpersonen dann eine häusliche Quarantäne auferlegt. Je mehr Menschen positiv getestet werden, desto mehr Kontaktpersonen müssen allerdings ermittelt werden. Bei dieser wichtigen Aufgabe wird das Gesundheitsamt jetzt von rund 30 Studierenden der Universität Göttingen und der Universitätsmedizin Göttingen unterstützt. Zunächst werden die Studierenden geschult, bevor sie dann mit der Ermittlung der Kontaktpersonen beginnen.
Mittwoch, 08.04.2020
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Fans helfen BG Göttingen
Der Göttinger Basketballfanclub Veilchen-Power e.V., unterstützt die BG Göttingen. Der Spielbetrieb der Basketball-Bundesliga wurde eingestellt. Dennoch verzichten viele Fans haben auf Rückerstattungen bei Dauerkarten und Einzeltickets. Auch einige Sponsoren haben signalisiert, keine Forderungen aufgrund ausgefallener Spiele an die BG Göttingen zu stellen. Darüber hinaus haben mehrere Fans und Werbepartner bereits Zusagen für die kommende Saison gemacht. Fans können dem Fanclub eine E-Mail unter wirsindgoettingen@veilchen-power.de senden und darin mitteilen, wie sie die Mannschaft unterstützen wollen, sei es durch Rückerstattungsverzicht, Dauerkartenkauf für die nächste Saison, Verlängerung des Sponsorings oder durch eine Spende. Auf der Seite des Fanclubs gibt es eine stets aktualisierte Liste der Unterstützenden.
(Artikelfoto: CC)
Fiktive Benefizgala
Am 01. Mai 2020 veranstaltet das Junge Theater Göttingen die fiktive Benefizgala „Musikshow trifft Hotzenplotz“. Das Besondere an dieser Gala ist, dass sie nicht stattfindet. Mit dem Erlös sollen soloselbstständige Künstlerinnen und Künstler unterstützt werden, die neben dem festangestellten Ensemble die Theateraufführungen des Theaters mitgestalten. Derzeit kann das Junge Theater, wie alle Kultureinrichtungen, seinen Vorstellungsbetrieb nicht fortsetzen. Somit fallen auch die Einnahmen aus Kartenverkäufen weg, mit denen sonst die soloselbständigen Gastkünstlerinnen und Gastkünstler bezahlt werden.
Dies sind unter anderen die Musikerinnen und Musiker der Musikshow „Wild Thing“ und die Schauspieler des Familienstücks „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“, aber auch zahlreiche Regie- und Bühnenbildnerteams der laufenden und kommenden Theaterproduktionen.
Wer die durch die Corona-Krise betroffenen freischaffenden Künstlerinnen und Künstler, die am Jungen Theaters wirken, auf kurzem Weg direkt unterstützen will, kann eine Eintrittskarte für die fiktive Benefiz-Gala kaufen. Karten gibt es online in verschiedenen Preiskategorien von 10 bis 100 Euro.
Mund-Nasen-Schutz in Pflegeeinrichtungen wird Pflicht
Das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis hat nun vorgeschrieben, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen immer dann einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) tragen, wenn sie mit anderen Beschäftigten oder Patientinnen, Patienten, Bewohnerinnen und Bewohnern in Kontakt treten. Neben dieser Verpflichtung empfiehlt das Gesundheitsamt, dass auch alle Patient*innen, Bewohner*innen und zugelassene Besucher*innen einen MNS tragen sollten. Außerdem sollten die Bewohnerinnen und Bewohner die Einrichtungen sowie das dazugehörige Außengelände nicht verlassen.
Einrichtungen im Göttinger Stadtgebiet, die einen entsprechenden Bedarf an MNS gemeldet haben, wurden vom Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Göttingen mit einer Erstausstattung versorgt. Einrichtungen im Landkreis, die den Bedarf nicht auf eigenen Wegen decken können, unterstützt der Stab SAE-Covid-19 des Landkreises im Rahmen einer Notfall-Versorgung.
Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes infiziert
Unter den positiv getesteten Personen in der Region befindet sich auch eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamts für Stadt und Landkreis Göttingen. 25 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamts gelten als Kontaktpersonen ersten Grades – für sie besteht daher ein erhöhtes Risiko, dass auch sie infiziert wurden. Um das Gesundheitsamt in der derzeitigen Lage arbeitsfähig zu halten, erklärte sich die Universitätsmedizin Göttingen bereit, diese Kontaktpersonen zeitnah ebenfalls auf das Coronavirus zu testen. Die Tests beginnen heute und sollen dazu beitragen, dass sich das Virus nicht weiter innerhalb der Belegschaft ausbreitet und nur diejenigen in Quarantäne müssen, die positiv getestet werden.
Dienstag, 07.04.2020
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Idee für die Osternacht
Die Kirchen in Deutschland sind geschlossen, alle Gottesdienste abgesagt, auch zu Ostern. Die evangelisch-lutherischen Gemeinden der Göttinger Innenstadt St. Albani, St. Jacobi, St. Johannis und St. Marien haben nun eine Idee für eine „gemeinsame“ Osternacht entwickelt: In dieser Woche liegen vor den Portalen der Kirchen kleine Osterkerzen zum Mitnehmen. Ihre „großen Schwestern“ stehen jeweils in der Kirche. In der Osternacht am Samstag, 11. April, um 22 Uhr, gibt es von den Kirchtürmen der Innenstadt dann volles Ostergeläut, und die kleinen Osterkerzen können zu Hause ins Fenster gestellt werden. Gleichzeitig werden die großen Kerzen in den Kirchen entzündet. Nach dem großen Geläut spielen der Turmbläser von St. Johannis und der Glöckner von St. Jacobi abwechselnd Osterlieder.
(Artikelfoto: Harald Storz)
In Bewegung bleiben
„Mehr Bewegung im Homeoffice ist wichtig“, sagt Prof. Dr. Bernhard Borgetto, Professor für Gesundheitsförderung und Prävention an der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit in Hildesheim. „Jede Stunde einmal aufstehen“ ist nur einer seiner Tipps. Außerdem: einmal pro Stunde die obere Fläche eines Schrankes abwischen oder Überflüssiges aussortieren, Denken und Telefonieren nicht im Sitzen erledigen, sondern im Gehen, vielleicht auch in jeder Pause eine Pflanze einzeln gießen. Auch Borgetto lehrt jetzt vom Homeoffice aus: „Das Lehren ist zu einer komplett sitzenden Tätigkeit geworden.“ Auch für ihn sei Bewegung als Ausgleich für längere Sitzphasen deshalb notwendiger denn je. Wochenendsport oder Sport abends sei leider nicht ausreichend, um das viele Sitzen zu kompensieren, zitiert er eine Studie aus den USA von 2017. „Zum Beispiel kann das Arbeitsmaterial im Homeoffice auf dem Boden gelagert werden. So kommen wir in Bewegung, beim Holen und Aufheben“, so Borgetto. Überhaupt seien kreative Ideen gefragt. Nach Feierabend könne dann zusätzlich das im Moment gute Wetter genossen werden: auf dem Fahrrad, beim schnellem Gehen oder gemächlichem Joggen.
Mithelfen beim Maskennähen
Mund-Nasen-Schutzmasken oder textile Behelfsmasken können Tröpfchen, die beispielsweise beim Sprechen, Husten oder Niesen ausgestoßen werden, abfangen. Das kann das Risiko verringern, andere Menschen mit dem Coronavirus anzustecken. Da es aktuell eine Knappheit bei Mund-Nasen-Schutzmasken gibt, ruft die Stadt Göttingen Freiwillige dazu auf, Behelfsmasken zu nähen. Diese sollen beispielsweise Hebammen oder sozialen Einrichtungen wie Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, der Straßensozialarbeit oder der Wohnungslosenhilfe zur Verfügung gestellt werden. Die Stadt stellt das Material und Nähanleitungen kostenlos zur Verfügung. Interessierte sollten über Nähmaschine und Schere verfügen.
Das Material kann montags bis freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr in der Mehrzweckhalle Grone an der Heinrich-Heine-Schule, Backhausstraße 14, in Göttingen abgeholt werden. Dort sollen die genähten Masken zur weiteren Verteilung auch wieder abgegeben werden.
Auf keinen Fall sollte das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder einer Behelfsmaske dazu verleiten, dass Abstandsregeln nicht mehr eingehalten oder Husten- und Niesregeln oder die Händehygiene nicht mehr angewendet werden. Von der Atemluft durchfeuchtete Masken müssen umgehend ausgewechselt werden.

Montag, 06.04.2020
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Initiative sorgt für höhere Testkapazitäten
Um die regional verfügbaren Corona-Testkapazitäten deutlich auszuweiten, wurde unter Federführung des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) in den vergangenen Wochen das diagnostische Netzwerk „CoV2-DiaNetGÖ“ aufgebaut. Beteiligt sind Institute der Universität Göttingen, der Universitätsmedizin Göttingen sowie die Max-Planck-Institute. Sie alle stellen Geräte und Personal zur Verfügung, damit im Institut für Medizinische Mikrobiologie die Diagnostik ausgebaut werden kann. Auch viele freiwillige Helferinnen und Helfer sind in die diagnostischen Prozesse eingebunden. Unter anderem Medizinstudierende, die sich freiwillig zur Unterstützung gemeldet haben.
Zudem wurden weitere diagnostische Kapazitäten geschaffen: Das allgemeine UMG-Labor wird einbezogen, auch wurden diagnostische Labore in der Abteilung Mikrobiologie und Tierhygiene und im Tierärztlichen Institut der Universität sowie am Max-Plank-Institut für experimentelle Medizin und dem Deutschen Primatenzentrum (DPZ) aufgebaut. Auch das Göttingen Center for Molecular Biosciences (GZMB) bringt sich in das Diagnostische Netzwerk am Göttingen Campus mit ein. UMG-Facilities, das Gebäudemanagement der UMG, stellt den für das Netzwerk notwendigen Fahrdienst bereit.
(Artikelfoto: UMG)
Pflegepersonal wird knapper
Die Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegedienste der Region stehen vor der Herausforderung, Pflegepersonal, das sich mit dem Virus infiziert hat, zu ersetzen. Der SAE-Covid-19-Krisenstab des Landkreises Stab ruft deshalb qualifizierte Personen auf, sich beim Landkreis Göttingen zu melden. Sie sollen helfen, die Versorgung der Menschen in den Einrichtungen oder die Betreuung zu Hause zu sichern.
Gesucht werden examinierte Pflegefachkräfte für Kranken und Altenpflege, Pflegehelfer, Pflegeassistenten und medizinische Fachangestellte. Angesprochen sind zudem ehemalige Zivildienstleistende, die ihren Dienst als Pflegekräfte absolviert haben. Idealerweise sollten sie in der Lage sein, verschiedene Einsatzzeiten abzudecken (Früh-, Spät-, Nacht- oder Wochenenddienst). Wie ein Einsatz konkret umgesetzt werden kann, wird bei Bedarf im Einzelfall mit den Personen und betroffenen Einrichtungen abgestimmt. Eine Bezahlung wird in Aussicht gestellt. Freiwillige können sich melden beim Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises unter Tel. 0551 525-2809 oder per E-Mail unter senioren-undpflegestuetzpunkt@landkreisgoettingen.de.
Ostergruß für Helfende
Die beiden Göttinger real-Filialen in Weende und im Kaufpark Göttingen haben die Aktion „Helfen für Helfer“ gestartet. Vor Ort kann ein Ostergruß für 2 Euro gekauft werden, der dann für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UMG gespendet werden.
Freiwillige sind zurück
Beim ASC 46 Göttingen gibt es Grund zur Erleichterung: Am Samstag kamen die letzten 15 Freiwilligen aus dem Programm Freiwilligendienste im Sport in Niedersachsen aus Uganda und Tansania am Flughafen in Köln an. Auch der Göttinger Sportverein hatte einige seiner Freiwilligen dorthin vermittelt und war in den letzten beiden Wochen intensiv darum bemüht, diese unter schwierigen Umständen zurückzuholen. Insgesamt sind nun alle 84 niedersächsischen Freiwilligen wieder in Deutschland.

Freitag, 03.04.2020
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Spedition Zufall hilft lokalem Handel bei der Auslieferung
Die Spedition Zufall Göttingen unterstützt den lokalen Handel:. Bis zum 9. April können geschlossene Geschäfte ihre Kunden mit Hilfe der Spedition unkompliziert beliefern lassen. Die zu versendenden Waren werden dazu von den Händlerinnen und Händlern tagsüber per Telefon oder per E-Mail an citylogistik.goe@zufall.de angemeldet. Von Montag bis Freitag stehen an drei Abholpunkten (Papendiek Ecke Prinzenstraße, Theaterstraße Ecke Burgstraße, Kurze Straße Ecke Turmstraße) zwischen 17 und 18 Uhr Fahrzeuge der Spedition, bei denen die Packstücke abgegeben werden können. Abends werden dann ouren zusammengestellt und am nächsten Morgen erfolgt die Lieferung an die Göttingerinnen und Göttinger. Einfach unkompliziert und bis zum 9. April zunächst kostenfrei aber vorerst beschränkt auf Empfängerinnen und Empfänger im Göttinger Stadtgebiet, Rosdorf und Bovenden/OT Bovenden.
Robert Vogel vom Café Esprit bietet hierzu einen weiteren Service: Die Pakete können bei ihm im Café von 12 bis 17 Uhr kontaktlos abgegeben werden, der Transporter der Spedition holt sie dann dort um 17 Uhr ab. Auch hierfür müssen Packstücke vorher telefonisch bei Zufall angemeldet, außerdem müssen von Empfänger und Absender jeweils die vollständige Adresse, sowie jeweils eine Mobilnummer auf dem Paket stehen.
(Artikelfoto: Zufall)
Kein Tag der offenen Tür in Göttinger Schulen
Gestern hat die Stadt Göttingen dazu geraten, die für Mai geplanten Tage der offenen Tür in den weiterführenden Schulen bereits jetzt abzusagen. Eine entsprechende Empfehlung wurde gegenüber den Schulen ausgesprochen.
Nahrungsmittelindustrie im Stress
Rund 1.800 Menschen arbeiten nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung- Genuss-Gaststätten (NGG) im Landkreis Göttingen in der Lebensmittelindustrie. Zur Zeit sind viele dieser Arbeitsplätze systemrelevant. Das Problem: „Überstunden und Extra-Schichten sind in der Lebensmittelindustrie schon seit Wochen an der Tagesordnung. Die Menschen arbeiten am Limit, damit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka & Co. die Ware nicht ausgeht“, sagt Katja Derer von der NGG-Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz. „Klar ist, dass die Versorgung mit Lebensmitteln nicht an der Industrie, aber auch nicht am Bäcker- und Fleischerhandwerk scheitert. Wenn Nudelregale einmal leer oder Tiefkühlpizzen ausverkauft sind, liegt das vor allem an Hamsterkäufen und Problemen in der Logistik“, betont Derer. Kritik übt die NGG-Geschäftsführerin den Vorgaben von Supermarktketten. Die Konzerne forderten von den Herstellern auf der einen Seite, in der Krise noch schneller und noch mehr zu produzieren. Zugleich wolle man die Preise drücken. „Das geht letztlich auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ohnehin unter Volllast arbeiten.“ Und sie warnt davor, in Zeiten der Krise gültige Regeln auszuhebeln: „Wer eine 12-Stunden-Schicht in der Backwarenindustrie hinter sich hat, bei dem steigt die Unfallgefahr.“ Das derzeit gültige Arbeitszeitgesetz setze ein klares Limit. Auch der richtige Arbeitsschutz sei extrem ernst zu nehmen. „Die Firmen müssen dafür sorgen, dass genug Schutzkleidung da ist und die Abstandsregeln – etwa an Produktionsstraßen – eingehalten werden. Der Schutz vor einer Corona-Infektionen muss Priorität haben“, so Derer.

Donnerstag, 02.04.2020
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Öffnungsverbot: Lokaler Buchhandel bietet Lieferservice
Um in Zeiten geschlossener Bücher trotzdem Lesestoff nach Hause zu bekommen, bieten die Göttinger Buchläden Lieferservices an. Das Literarische Zentrum Göttingen hat auf seiner Facebookseite zusammengestellt, wie bestellt und abgeholt werden kann. Wir übernehmen diese Meldung für alle, die kein Facebook haben:
1. Die Akademische Buchhandlung Calvör nimmt Bestellungen per Telefon, Mail oder im Onlineshop entgegen. Die Lieferung erfolgt via Post, persönlichem Bringdienst der Buchhandlung oder, nach Vereinbarung auch an der Tür des Buchladens. Mehr Infos hier.
2. Die Buchhandlung Hertel nimmt Bestellungen per Telefon, Mail oder im Onlineshop entgegen. Die Auslieferung kann individuell abgesprochen werden oder per Direktversand über den Onlineshop erfolgen. Mehr Infos hier.
3. Im Frauen- und Kinderbuchladen Laura besteht ebenfalls die Möglichkeit Bücher per Mail, Telefon oder Onlineshop zu bestellen. Die können in ein Abholfach oder direkt nach Hause geliefert werden. Mehr Infos hier.
4. Beim Buchladen Rote Straße können ebenfalls Bücher bestellt werden. Am besten via Email oder per Telefon. Die Bücher werden dann entweder per Post oder direkt direkt nach Hause geliefert. Mehr Infos hier.
5. Und auch die Buchhandlung Vaternahm liefert ab sofort Bestellungen per Post oder, innerhalb Göttingens, direkt nach Hause. Bestellt werden kann via Telefon, Mail oder über den Onlineshop. Mehr Infos hier.
Da auch die Stadtbibliothek für den Publikumsverkehr geschlossen ist, kann das digitale Angebot jetzt mit kostenlosen Ausweisen genutzt werden. Für die Beantragung eines Ausweises von zu Hause aus benötigt man lediglich einen Personalausweis, ein Anmeldeformular, eine Kamera, einen Internetanschluss und eine E-Mail-Adresse. Mehr Infos hier. (Artikelfoto: CC)
Restaurant Bullerjahn: Kochen für Wohnungslose
Die Straßensozialarbeit (Straso) des Diakonieverbandes Göttingen des Ev.-luth. Kirchenkreises Göttingen und der Mittagstisch der katholischen Kirchengemeinde St. Michael erhalten Unterstützung bei der Versorgung von Wohnungslosen und Bedürftigen. Das Göttinger Restaurant Bullerjahn stellt ab morgen ein kostenloses Mittagessen zur Verfügung. Für den geschäftsführenden Gesellschafter der Freizeit In-Unternehmensgruppe, zu der auch das Bullerjahn gehört, war sofort klar, dass er helfen möchte: „Ehrenamtlich engagiere ich mich schon viele Jahre, etwa bei den Rotariern. Der Einsatz für Wohnungslose ist für mich eine Herzensangelegenheit. Und obwohl das Gastgewerbe auf Grund des Corona-Virus derzeit vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen steht, möchten wir denen, die es noch schwerer haben, helfen. Ich freue mich, dass wir mit einem warmen oder bei Bedarf auch kaltem Mittagessen die beiden so wichtigen kirchlichen Institutionen in dieser schweren Zeit unterstützen zu können.”
Die Unterstützung ist auch dringend nötig, denn die Straso musste auf Grund der aktuellen Situation die Teestube schließen und gibt statt eines warmen Mittagessens nun kostenlose Lunchpakete aus. „Durch die tolle Aktion des Bullerjahns können wir nun auch an einzelnen Tagen zusätzlich eine warme Mahlzeit für unsere Schützlinge ausgeben, das ist toll und wir freuen uns sehr über diese Benefizaktion“, erklärte Straso-Leiter Mike Wacker. Bei der Essensausgabe der Straso muss ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden. Die Mahlzeit muss 50 Meter von der Einrichtung entfernt eingenommen werden.
Auch Ludger Joos SJ, Pfarrer und Cityseelsorger an Sankt Michael, weiß um die schwierigen Bedingungen derzeit für die Besucherinnen und Besucher des Mittagstisches: „Die Nervosität steigt auch bei unseren Gästen. Sie wissen genau, dass sie besonderes verwundbar sind. Viele haben Vorerkrankungen und ein empfindliches Immunsystem. Einige trauen sich derzeit kaum aus dem Haus. Umso dankbarer sind viele, dass es in der Turmstraße noch warmes Mittagessen gibt, dass direkt vor der Tür oder auch zu Hause verzehrt werden kann. Angesichts der Tatsache, dass einer unserer verlässlichsten Zulieferer, nämlich die Küche des Studentenwerkes, nicht mehr produzieren kann, sind wir sehr froh über die Initiative von Herrn Feuerstein.“
Das Hotel Freizeit In hatte schon vorher regelmäßig den Mittagstisch beliefert. Jetzt beteiligt sich auch die Küche vom Restaurant Bullerjahn. Auch die Küche des Krankenhauses Neu-Mariahilf hat ihr Engagement ausgedehnt.
Selbstisolation und Einsamkeit: Lebensberatungsangebot für Ältere
Die Lebensberatung des Diakonieverbandes Göttingen im Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen bietet jetzt speziell für Seniorinnen und Senioren eine Telefonseelsorge an. Denn die Isolation hat oft seelische Folgen. Alte lebensgeschichtliche Konflikte können wiederbelebt werden. Bei manchen tauchen auch traumatische Erlebnisse aus der Kindheit auf. In diesen oder ähnlichen Fällen steht ab sofort Pastor Wolfgang Winter, ehemaliger Leiter der Evangelischen Lebensberatungsstelle, für eine telefonische Beratung zur Verfügung.
„Gerade für ältere Menschen ist die Familie oft der wichtigste Bezugspunkt, weil Partner oder enge Freunde vielleicht schon verstorben sind. Wenn in der Coronakrise die wichtigen Sozialkontakte zu Kindern und Enkeln nur über das Telefon möglich sind, kann dies das Gefühl von Einsamkeit natürlich noch verstärken“, so Anja Schweitzer, Abteilungsleiterin der Kirchenkreissozialarbeit und Lebensberatung. „Ablenkung, wie sie Jüngere haben, etwa durch soziale Medien oder Spaziergänge, fehlen vielen älteren Menschen. Das macht es so schwer.“
Ältere Menschen, die Interesse an einer Beratung haben, können sich im Sekretariat der Lebensberatung unter der Telefonnummer 0551/5178120 zu folgenden Zeiten melden, um einen Telefontermin zu vereinbaren: dienstags: 13:30 bis 17 Uhr, mittwochs: 8:30 bis 11 Uhr und donnerstags: 8 bis 10:30 Uhr.
Weitere Informationen zur Lebensberatung gibt es unter www.kksoa-goe.de und auf www.wolfgangwinter.net.

Mittwoch, 01.04.2020
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AOK: Online-Fitnessübungen für Grundschülerinnen und Grundschüler
Die AOK bietet Grundschülerinnen und -schülern ein Bewegungsprogramm für zu Hause: Ab sofort finden Schülerinnen und Schüler auf dem YouTube-Kanal des AOK-Kindertheaters „Henrietta & Co.“ täglich bis zum Ende der Osterferien ein bis zwei neue Video-Anleitungen mit Bewegungsübungen, um in der Zeit der Schulschließungen fit zu bleiben und sich zu Hause ausreichend zu bewegen.
Ob Liegestütze, Ausfallschritte, Kniebeugen, Box-Bewegungen, Springen oder Hüpfen – mehr als Sportkleidung, einen Stuhl oder ein Seil brauchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht. Sportpädagogin Janet Kretschmer erklärt die Übungen und macht sie zusammen mit der Mutter Katja und der Schülerin Finja vor. Kinder und ihre Eltern machen einfach zu Hause mit.
Das Präventionsangebot lässt sich gut in den Alltag integrieren und kann zu jedem Zeitpunkt abgerufen werden.
Zum Abschluss jeder Woche gibt es ein Ganzkörpertraining inklusive Trainingsplan zum Download. Die insgesamt 25 Übungen fördern Kraft, Koordination und Ausdauer. Auf diese Weise will die AOK Familien helfen, fit durch die coronabedingten Einschränkungen zu kommen.
Weitere Infos zur Aktion gibt es hier. (Foto: CC)
Reisebüro Bühler: Telefonisch, online und per E-Mail erreichbar
Die Büroräume und die Ladenlokale der beiden Reisebüro Bühler Lufthansa City Center in Göttingen sind zwar im Moment geschlossen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aber weiterhin wie gewohnt telefonisch und per E-Mail für die Kunden erreichbar. Die Filiale Lange-Geismar-Straße ist erreichbar unter goettingen2@buehler.de, die Filiale Posthof unter goettingen@buehler.de und die Abteilung Business Travel unter business@buehler.de. Die Reiseberaterinnen und Reiseberater freuen sich bereits jetzt auf die Zeit nach Corona und arbeiten auf Wunsch passende und maßgeschneiderte Reiseangebote aus. Online-Buchungen sind selbstverständlich jederzeit über die Website www.buehler.de möglich.
Stadt Göttingen: Mögliche Entschädigung bei Corona-Quarantäne
Wenn eine nichtinfizierte Arbeitnehmerin oder ein nicht infizierter Arbeitnehmer bei Verdacht auf eine Corona-Infizierung in eine vom Gesundheitsamt angeordnete Corona-Quarantäne begeben müssen („Corona-Absonderungsbescheid“), ist der Arbeitgeber grundsätzlich verpflichtet, Entgeltfortzahlungen zu leisten. Diese Entgeltfortzahlung kann erstattet werden. Der Arbeitgeber hat in diesen Fällen die Möglichkeit, eine Entschädigung beim zuständigen Gesundheitsamt zu beantragen, um die geleisteten Entgeltzahlungen erstattet zu bekommen. Ein Anspruch auf Entschädigung kann auch für Menschen in Heimarbeit und für Selbständige geltend gemacht werden. Leistet der Arbeitgeber keine Lohnfortzahlung bei behördlich angeordneter Corona-Quarantäne, kann der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin den Antrag selbst stellen. Eine Entschädigung wird nur nicht erkrankten Personen gewährt soweit diese keinen anderen gesetzlichen oder vertraglichen Anspruch auf Lohnfortzahlung (§ 56 Infektionsschutzgesetz IfSG).

Dienstag, 31.03.2020
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Martina Frigge-Filbir: StadtRadio mit Veränderungen weiter auf Sendung
Das Virus hat auch das StadtRadio Göttingen im Griff. "Die Bürgerfunkerinnen und Bürgerfunker dürfen nur noch Sendungen ohne Gäste produzieren oder müssen solche mit Gästen zu Hause aufnehmen und digital an das StadtRadio Göttingen übermitteln", sagt Martina Frigge-Filbir vom Vorstand des Vereins für Medienkultur Südniedersachsen e.V.. Aber es gäbe noch mehr Einschränkungen. Die sowieso schon kleine Redaktion muss auf einen ihrer Moderatoren verzichten, der in Peru festsitzt. Andere hat die normale Grippe erwischt und so fallen auch sie aus. Berichterstattungen von extern finden so weit wie möglich per Telefoninterview statt. Das StadtRadio Göttingen versucht trotz alledem weiter, alle wichtigen News aufzubereiten und zu senden. Und hier sind auch die Göttingerinnen und Göttinger gefragt: Jede und Jeder, die oder der Berichtenswertes hat, darf dies gerne per Mail an redaktion@stadtradio-goettingen.de senden. Ob und in welcher Form es dann gesendet werden kann, entscheiden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und sie freuen sich auf viele Infos, wie Göttingen mit der Corona-Krise umgeht. (Foto: CC)
Michael Winkler: Jetzt auch auf Fremdschutz achten
Während in Österreich seit gestern eine Pflicht besteht, beim Einkaufen eine Mund-Nasen-Maske zu tragen, ist die Politik in Deutschland auf Bundes- und Länderebene noch zögerlich. Der Göttinger Apotheker Michael Winkler fordert, auch hierzulande jetzt den Fremdschutz mehr in den Fokus zu rücken. „Jeder muss sich selbst und die Personen seines Haushalts als potentielle Virenquelle ansehen“, sagt er. Deshalb sollte man so viel möglich zu Hause bleiben. Wer dennoch raus müsse, sollte lieber fünf statt zwei Meter Abstand halten. Ein Schal oder ein Tuch taugen neben gekauften oder selbstgebastelten Gesichtsmasken ebenfalls prima zum Fremdschutz. Die Hände sollten vor dem Verlassen der eigenen vier Wände unbedingt gewaschen werden. Beim Umgang mit Geld, Einkaufswagen, Türklinken und ähnlichem sollte man immer bedenken, dass man selbst eine potentielle Virenquelle sein könnte. Handschuhe seien hierbei ebenfalls ein guter Fremdschutz, so lange man sich mit diesen nicht ins Gesicht fasst oder die Nase putzt.
So könnte zum Beispiel die Fahrt zum Bäcker mit Blick auf den Fremdschutz ablaufen:
1.) Zu Hause Hände waschen.
2.) Vor der Bäckerei Schal und Handschuhe anziehen.
3.) Einkauf zügig erledigen.
4.) Einkaufswagen abstellen
5.) Handschuhe ausziehen. Natürlich nicht mit den Zähnen und auch nicht mit der bloßen Hand die Stellen berühren, mit den etwas angefasst wurde.
6.) Mundschutz entfernen
7.) Zu Hause Hände gründlich waschen.
Gabenzaun für Obdachlose
Seit letzter Woche gibt es in Göttingen einen Gabenzaun. Er befindet sich am Groner-Tor vor der Marienkirche. Spenderinnen und Spender können hier Lebensmittel, Hygieneartikel, Hundefutter, Kleidung und vieles mehr für Obdachlose und andere Bedürftige hinterlegen.
Fritz Güntzler und Frauke Heiligenstadt äußern sich zu neuen Soforthilfe-Richtlininen von Bund und Ländern
Gestern haben sich Bund und Länder auf Vollzugsmaßnahmen zu den Soforthilfen für Soloselbständige, Angehörige Freier Berufe und kleine gewerblichen Unternehmen geeinigt. Damit ist, wie der Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler auf seiner Facebook-Seite schreibt, nun klar, wie das Bundesprogramm und die Länderprogramme nebeneinander funktionieren und sich ergänzen.
Grundsätzlich werden die Mittel aus dem Bundesprogramm zur Soforthilfe prioritär sein. Die Hilfen aus den Länderprogramm könnten dann „on-top“ dazukommen.
Das heißt laut Güntzler, dass die ersten 9.000 € (15.000 €) bei bis zu 5 Beschäftigten (bis zu 10 Beschäftigen) vom Bund bereitgestellt werden und bei darüber hinaus gehendem Bedarf zusätzlich die Mittel der Länder bereitgestellt werden.
In Niedersachsen können daher folgende Förderungen zusätzlich zum Bundesprogramm gewährt werden:
Bis zu 5 Beschäftigte: 3.000 €
Bis zu 10 Beschäftigte: 5.000 €
Bis zu 30 Beschäftigte: 10.000 €
Bis zu 49 Beschäftigte: 20.000 €
Wichtig ist dabei, dass die kumulierte Förderung aus Bundes- und Landesmitteln nur gewährt werden kann, wenn die Mittel aus dem Bundesprogramm nicht ausreichen, um den fortlaufenden erwerbsmäßigen Sach- und Finanzierungsaufwand (z.B. Mieten und Pachten, Leasingraten usw.) zu zahlen.
Aus den Vollzugshinweisen geht außerdem hervor, dass gemeinnützige Unternehmen unabhängig von ihrer Rechtsform als "wirtschaftlich und damit dauerhaft am Markt als Unternehmen tätig" erfasst werden und dementsprechend auch antragsberechtigt sind.
Die Anträge sind jeweils bei den Landesförderinstituten zu stellen. In Niedersachsen ist daher die NBank zuständig.
Hier findet ihr den Musterantrag für die Beantragung der Soforthilfen des Bundes. Und hier gibt es den Antrag auf „Niedersachsen-Soforthilfe Corona“.
Die Landtagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt äußert sich ebenfalls auf ihrer Facebook-Seite zu den neuen, heute in Kraft getretenen Fördermöglichkeiten:
Ab heute gebe es neue Förderrichtlinien für Unternehmen bis max. 49 Mitarbeitenden, die von der Corona Krise besonders betroffen sind. Folgendes Soforthilfeprogramm des Landes gilt laut Heiligenstadt ab heute in Abstimmung mit dem Bund:
Sofortprogramm für Kleinstunternehmen bis 10 Beschäftigte (Soforthilfeprogramm des Bundes; Auszahlung über Nbank):
bis 5 Beschäftigte: einmalige Soforthilfe bis zu 9.000 €
bis 10 Beschäftigte: einmalige Soforthilfe bis zu 15.000 €
(Die bisherige Richtlinie „bis 5 Personen: 3.000€; bis 10 Personen: 5.000€ tritt außer Kraft!)
Antragsberechtigt sind Soloselbständige, Angehörige der Freien Berufe und kleine Unternehmen (einschließlich Unternehmen mit landwirtschaftlicher Urproduktion) mit bis zu 10 Beschäftigten (Vollzeitäquivalent).
Zusätzlich gibt es laut Heiligenstadt das Sofortprogramm für Kleinunternehmen bis 49 Beschäftigte (Soforthilfeprogramm des Landes; Auszahlung über Nbank) von 11 bis 30 Beschäftigte: einmalige Soforthilfe bis zu 20.000 €; von 31 bis 49 Beschäftigten: einmalige Soforthilfe von bis zu 25.000 Euro. Die bisherige Richtlinie „bis 30 Personen: 10.000 €; bis 49 Personen: 20.000 € tritt außer Kraft!.
Antragsberechtigt sind kleine Unternehmen (einschließlich Unternehmen mit landwirtschaftlicher Urproduktion) und Angehörige der Freien Berufe mit 11 bis 49 Beschäftigten (Vollzeitäquivalent zum Zeitpunkt der Antragstellung).
In beiden Richtlinien ist eine Abdeckung der Lebenshaltungskosten nach ausdrücklicher Vorgabe des BMWi nicht Bestandteil der Förderung. Sollten die Lebenshaltungskosten nicht gedeckt sein, kann ergänzend die Grundsicherung nach Arbeitslosengeld II beantragt werden.
Unternehmen, die bereits eine Förderung in den letzten Tagen erhalten haben, werden von der NBank direkt angeschrieben.

Montag, 30.03.2020
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Deutsches Theater Göttingen: Schutzmasken und digitale Bühne
Seit letzter Woche ist die Schneiderei des Theaters in die Masken-Produktion eingestiegen. Die Mitarbeiterinnen und und Mitarbeiter nähen Mundschutzmasken für Göttingen (s. Foto (Foto: Inge Mathes)). Weil alle Vorstellungen abgesagt sind, wird im Haus Ordnung geschaffen und Reparaturen aller Arten werden durchgeführt. So wird unter anderem das Stofflager neu sortiert, die Stoffe werden gebügelt und neu aufgerollt. Auch der Hutfundus wird neu geordnet.
Eifrig gearbeitet wird auch an den Planungen zur kommenden Spielzeit 2020/21. „Das Spielzeitheft wächst und gedeiht“, sagt Inge Mathes, die beim Deutschen Theater Göttingen für die Pressearbeit zuständig ist.
Auf der Website des Theaters wurde außerdem eine kleine, digitale Bühne eingerichtet, auf der eine Hör- und Seh-Welt entsteht. Gerd Zinck hat hierfür bereits Edgar Allan Poes „Das verräterische Herz“ eingesprochen, gefolgt von Gaby Dey mit Annette Droste-Hülshoffs „Durchwachte Nacht“. Stetig kommen weitere Beiträge hinzu.
DLR Göttingen: Ventile aus dem 3D-Drucker
Wo normalerweise Modelle für die Luft- und Raumfahrtforschung hergestellt werden, kann in Zeiten der Corona-Krise medizinische Schutzausrüstung gefertigt werden: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das auch enen Ableger in Göttingen hat, hat erfolgreich die Umstellung seiner 3D-Drucker getestet.
Anlass der Prüfung war eine Anfrage der Europäischen Kommission zur Unterstützung bei der Herstellung dringend benötigter medizinischer Geräte. In der Anfrage ging es konkret um die Herstellung von Schutzmasken und Ventilen für Beatmungsgeräte im 3D-Druckverfahren. Trotz fehlender technischer Spezifikationen gelang es dem DLR, Tests mit Bauteilen auf Basis von frei verfügbaren Vorlagen und mit für den Medizinbereich zugelassenen Kunststoffen durchzuführen. Die für die Maske gewählten gummiartigen Materialien sorgen für eine gute Passform und hohen Tragekomfort.
Momentan werden die gesamten 3D-Druckerkapazitäten im DLR erfasst. Die leistungsfähigsten Drucker können bis zu zehn Schutzmasken oder 15 Ventile für Beatmungsgeräte pro Tag herstellen. Die Zertifizierung und Zulassung der Produkte für den medizinischen Gebrauch ist in Arbeit. Seine Erfahrungen bei der Umrüstung von 3D-Druckern stellt das DLR auch anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung.
Stephan Eimterbäumer: Seelsorge verändert sich
Stephan Eimterbäumer ist Pastor beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Hannoverschen Landeskirche. Er arbeitet an der Schnittstelle von Kirche, Wirtschaft und Arbeitswelt. Eimterbäumer knüpft in normalen Zeiten unter anderem Kontakte zu Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften, hält Vorträge zu wirtschaftsethischen Themen in Kirchengemeinden oder bietet Pilgertouren für Berufstätige an. Sein Büro befindet sich in der Göttinger Weststadt.
Vor rund zwei Wochen erfuhren er und seine Kolleginnen und Kollegen, dass sie die für die nächste Zeit geplanten Veranstaltungen absagen mussten. Ersatztermine konnten noch nicht festgelegt werden. Später wurden auch alle Gottesdienste und Konfirmationen abgesagt und sogar die Öffnung von Kirchen zum stillen Gebet war nicht mehr möglich. „Viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben kreativ reagiert“, sagt Eimterbäumer. Schnell gab es Videos mit geistlichen Impulsen aus den örtlichen Kirchen und andere digitale Formen der Verbundenheit – auch ohne direkten Kontakt. Bei ihm selbst laufen viele Termine nun über Videokonferenzen, Abendveranstaltungen, die er sonst regelmäßig besucht, werden in Form von Webinaren angeboten.
Er selbst musste einen von ihm betreuten Pilgertreff absagen, konnte ihn jedoch digital ersetzen, indem die Interessierten sich zurVideokonferenz trafen. Ein von ihm mitgeplanter Gottesdienst zum Tag der Arbeit wird im Moment zu einer Website zum Thema „Solidarität in Zeiten von Corona“ umgearbeitet.
Für Eimterbäumer ist klar: „Verschiedene Berufsgruppen und Länder werden ganz unterschiedlich hart getroffen. Da stellen sich die Fragen nach Solidarität und einem gerechtem Ausgleich von Härten. Und all das will ja auch innerlich verarbeitet werden.“ Zu den Aufgaben des Göttinger Pastors für Arbeit und Wirtschaft gehört die aktive Seelsorge für Menschen im Beruf. Berufstätige, egal ob Selbstständige oder Arbeitnehmer, die in diesen Tagen ein offenes Ohr suchen oder ihm ihre aktuelle Situation schildern möchten, erreichen Stephan Eimterbäumer unter Tel. 0171 9702191 oder per E-Mail unter eimterbaeumer@kirchliche-dienste.de.
Freitag, 27.03.2020
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Regional liefern lassen
Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Geschäfte in Göttingen und im Landkreis geschlossen. Als erste Hamsterkäufe einsetzen, besannen sich Kundinnen und Kunden aus der Region auf regionale Lieferservices wie Lotta Karotta. Das Unternehmen mit Sitz in Rittmarshausen wurde mit Anfragen regelrecht überrant und musste teilweise sogar Neukunden ablehnen.
Recht schnell gab es im Internet außerdem Adresssammlungen von Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern, die ihre Produkte jetzt zu ihren Kundinnen und Kunden nach Hause liefern. Es müssen also in Zeiten der Coronakrise nicht immer die großen Onlinehändler sein. Wer lokal bestellt, unterstützt die Wirtschaft vor Ort. Der dadurch generierte Umsatz ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immer noch besser als nichts.
Außerdem werden Gutscheine angeboten, die nach Aufhebung der Schließungen eingelöst werden können.
Hier die aktuell 5 Adresssammlungen (sollten es mehr werden, werden wir diese ergänzen):
einkaufen-in-goettingen.de
Musikalische Coronagrüße
Jens Wortmann vom Kulturbüro Göttingen hat Göttinger Künstlerinnen und Künstler dazu eingeladen, ihm musikalische Corona-Grüße zu senden, die er dann auf der Kulturbüro-Website veröffentlicht. Bislang waren Klavier, Klarinette und Kontrabass vertreten. Wer das Instrumentenspektrum erweitern will, sollte mitmachen.
Donnerstag, 26.03.2020
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Jörg Schnitzerling:
Sportverein mit Videotraining und Notbetreuung
Wie alle anderen Sportvereinen musste auch der ASC 46 Göttingen schon früh seine Sportkurse aussetzen. Doch der Verein betreibt auch Kindertagesstätten. „Nach zwei Wochen Notorganisation stabilisiert sich die Situation hier langsam. Die Betreuerinnen und Betreuer leisten eine tolle Arbeit in den inzwischen fünf Notgruppen“, sagt Jörg Schnitzerling, der Vorsitzende des Vereins. Es sei ihm allerdings schon ein wenig unheimlich, wenn er durch das leere Clubhaus in der Danziger Straße oder das nach einem Umbau erst kürzlich wiedereröffnete und nun komplett verwaiste ASC-Sportcentrum auf den Zietenterrassen gehe. Genutzt wird die Zeit bislang, um bereits beauftragte kleinere und größere Renovierungen umzusetzen, Sportgeräte zu pflegen und Equipment und Büros auf die Zeit nach Corona vorzubereiten.
Damit die großen und kleinen Mitglieder in einer Zeit ohne Sportkurse und Bewegungsgruppen nicht einrosten, haben Trainerinnen und Trainer des Vereins Trainingsvideos für alle Altersgruppen gedreht und auf Youtube hochgeladen. Reinschauen lohnt sich!
Intensiv kümmert sich der ASC im Moment um die Rückholung von Freiwilligen, die bislang für den Verein auf dem afrikanischen Kontinent in Sportprojekten tätig waren. Dreißig von ihnen sind bereits gut in Deutschland angekommen, weitere fünfzig sind noch unterwegs und sollen in dieser und der nächsten Woche in Göttingen zurück sein.
Die meisten Mitglieder zeigten sich sehr einsichtig, als es um die Schließung der Sportanlagen ging. Allerdings gab es auch eine nicht geringe Anzahl wütender Kommentare, sei es am Telefon oder in Briefform.
Florian Benstem:
Bestattungen haben sich verändert
Auch den Arbeitsalltag der Bestatterinnen und Bestatter hat das Virus verändert. Während sonst die Betreuung von Angehörigen in direkten und oft ein klein wenig Trost spendenden Gesprächen viel Raum einnimmt, geht das plötzlich nicht mehr. „Wir mussten unsere Arbeit auf rein technische Vorgänge herunterregeln“, sagt Florian Benstem vom Göttinger Bestattungshaus Benstem. Das sei für die betroffenen Familien zum Teil sehr schwierig. Alle wüssten jedoch, dass es nicht anders ginge.
Fassungslos macht Benstem allerdings, dass Bestatterinnen und Bestatter im Moment noch immer nicht als systemrelevante Berufsgruppe eingestuft sind: „Deshalb haben wir keinen einfacheren Zugang zu Schutzkleidung als jede andere Branche. Dabei brauchen wir diese genau so dringend wie Pflegekräfte. Ohne Schutzkleidung werden Überführungen aus Altenheimen und Krankenhäusern zu einem Risiko.“ Auf change.org gibt es mittlerweile eine Petition an den nordrhein-westfälischen Landtag, um diese Situation zu ändern.

Robin Kreide
Robin Kreide gibt gemeinsam mit Dagmar Pairan das Magazin in göttingen heraus, ein regionales Magazin für Menschen im besten Alter. Mit seinem Unternehmen Pairan + Kreide berät er außerdem Unternehmen und Institutionen rund um die Themen Öffentlichkeitsarbeit und Content Marketing und arbeitet als Webentwickler. Gemeinsam mit Dagmar Pairan betreut er dieses Tagebuch.

Dagmar Pairan
Dagmar Pairan gibt gemeinsam mit Robin Kreide das Magazin in göttingen heraus, ein regionales Magazin für Menschen im besten Alter. Mit ihrem Unternehmen Pairan + Kreide berät sie außerdem Unternehmen und Institutionen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Content Marketing. Gemeinsam mit Robin Kreide betreut Sie dieses Tagebuch.